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"Bring me Home" "Bring me Home": Mitfahrportal für ihre Kommilitonen

Von Julia Klabuhn 26.04.2013, 17:15
Josephin Hoth, Carla Mengewein, Benjamin Kussatz, Sarina Morgenroth, Jan Müller und Alexander Hirschfeld möchten, dass Studenten und Mitarbeiter der Hochschule Merseburg künftig häufiger Fahrgemeinschaften bilden.
Josephin Hoth, Carla Mengewein, Benjamin Kussatz, Sarina Morgenroth, Jan Müller und Alexander Hirschfeld möchten, dass Studenten und Mitarbeiter der Hochschule Merseburg künftig häufiger Fahrgemeinschaften bilden. Marco Junghans Lizenz

Merseburg/MZ - „Bring me Home“ - bring mich nach Hause, diese einfache Bitte ist der Titel eines Praxisprojekts von Projektmanagement-Studenten der Hochschule Merseburg. „Home“ steht dabei aber nicht für Zuhause, sondern für Hochschule Merseburg. Hintergrund des Vorhabens ist der hohe Anteil der Studenten, die regelmäßig zwischen Hochschule und Heimatstadt pendeln. Fast 80 Prozent ihrer Kommilitonen sind ein bis fünf Mal in der Woche unterwegs, haben Josephin Hoth, Carla Mengewein, Benjamin Kussatz, Sarina Morgenroth, Tobias Kühne und Alexander Hirschfeld in Umfragen herausgefunden. Busfahren aber nervt, kostet Geld und dauert zuweilen lange, finden die Studenten. Also haben sie überlegt, wie man Studierende, die den gleichen Weg haben, in einer Mitfahrbörse zueinander bringen könnte, wie also der eine den anderen bitten könnte: „bring me Home“.

Die Lösung ist eine Internetplattform, die im kommenden Sommersemester bereits genutzt werden soll. Die Studenten haben dazu auf Grundlage der Mitfahrbörse „flinc“ eine Kommunikationsplattform für Studenten und Mitarbeiter der Hochschule Merseburg geschaffen. Auf dieser können Mitfahrgesuche und Mitfahrangebote eingestellt werden.

Dass diese Mitfahrgelegenheiten nun tatsächlich verabredet werden können, ist der gründlichen Arbeit der Studenten zu verdanken. Denn das Vorhaben war eine Semesterarbeit im Masterstudiengang Projektmanagement. Die Studierenden haben in diesem Praxisprojekt aber so realitätsbezogen gearbeitet, dass das Ergebnis umgesetzt werden kann. Und weil es also eine Übung war, hat die Arbeitsgruppe jetzt an der Hochschule Merseburg nicht nur die Mitfahrbörse an sich, sondern auch ihren Weg dorthin vorgestellt.

Die Projektgruppe musste dabei zunächst den Bedarf an einer Mitfahrbörse analysieren. Eine Befragung ergab, dass der Bedarf hoch ist. 84 Prozent der Studenten seien an Fahrgemeinschaften interessiert, 78 Prozent würden eine Hochschul-Mitfahrplattform nutzen, berichtet Sarina Morgenroth. „80 Prozent der Befragten meinen, Mitfahrgelegenheiten erhöhen die Attraktivität der Hochschule“, sagt die Studentin. Bisher werden die Mitfahrgelegenheiten in den allermeisten Fällen mündlich verabredet. Diese Absprachen sollen nun im Internet getroffen werden.

Für „flinc“ haben die Studenten sich entschieden, weil die Nutzung kostenlos, die Plattform stark individualisierbar und gut in die Homepage der Hochschule zu integrieren ist, erklärt Benjamin Kussatz. Mit dem Anbieter mussten entsprechende Kooperationsabsprachen zur Nutzung getroffen werden. Und die Studenten bekamen es mit Themen zu tun, an die sie im ersten Moment gar nicht gedacht hatten. Zum Beispiel mit dem Datenschutz. „Bei der Frage, welche Daten wie genutzt werden dürfen, hat uns der Datenschutzbeauftrage der Hochschule, Herr Noske, sehr geholfen“, sagt Kussatz. Zudem mussten die Studenten selbst programmieren, um die Mitfahrbörse in die Internetseite der Hochschule zu integrieren.

Die Angebote und Gesuche sind auf der Seite der Hochschule Merseburg mittels Code zugänglich, um den Service auf Hochschulmitglieder zu beschränken. Diese können nach Datum, Start und Ziel der Fahrten suchen. Seine Stammstrecken sollte man zum Semesterbeginn eingeben, damit die Fahrten regelmäßig gefunden werden können, rät Kussatz. Aber auch für unregelmäßige oder spontane Fahrten lohne sich das Angebot auf „Bring me Home“, meint der Student. Die Projektgruppe sei nun am Ziel ihrer Arbeit, sagte Josephin Hoth bei der Präsentation. Jetzt gehe es vor allem darum, das Angebot bekannt zu machen. Zum Beispiel über soziale Netzwerke, mit Werbepostkarten und über die Hochschulbotschafter, die das Angebot der Hochschule Merseburg an Schulen vorstellen. Das ehrgeizige Ziel der Studenten: 50 Prozent der Pendler sollen das Angebot bereits im ersten Jahr nutzen.

Mehr unter: www.hs-merseburg.de