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Bistum Dresden-Meißen Bistum Dresden-Meißen: Aufarbeitung von Missbrauchsfällen

26.02.2011, 10:30
Ein Priester hält einen Rosenkranz und eine bischöfliche Erklärung zu den Missbrauchsfällen durch Jesuiten-Pater in der Hand. (FOTO: DPA)
Ein Priester hält einen Rosenkranz und eine bischöfliche Erklärung zu den Missbrauchsfällen durch Jesuiten-Pater in der Hand. (FOTO: DPA) dpa

Dresden/dpa. - Das Bistum Dresden-Meißen arbeitet seine Fällesexuellen Missbrauchs von katholischen Geistlichen an Kindern auf.«Ein fester Ansprechpartner hält im Bistum den Kontakt zu denBetroffenen», sagte Bistumssprecher Michael Baudisch derNachrichtenagentur dpa. Auch Bischof Joachim Reinelt führe regelmäßigGespräche mit ihnen. Betroffene hatten sich im Sommer 2010 im Bistumgemeldet. Einige offenbarten sich dem Bischof damals sogar persönlich.

Bundesweit war im Frühjahr 2010 sexueller Missbrauch an jungenMenschen in kirchlichen Einrichtungen bekanntgeworden. In zahlreichenFällen ermittelt die Staatsanwaltschaft, andere sind bereitsstrafrechtlich verjährt. Das gilt auch für die Fälle inDresden-Meißen. Sie ereigneten sich in den 1970er und frühen 1980erJahren. Wie Baudisch berichtete, vergingen sich dabei insgesamt vierGeistliche an ihren Schützlingen. «Kirchenrechtlich verjährt so etwasaber nie», sagte Baudisch.

Das Bistum hatte im Sommer 2010 von drei Missbrauchsopfern undzwei weiteren Fälle berichtet, die bereits damals geahndet wurden.Wie Baudisch nun angab, wurden bei den zwei abgeschlossenen Fällendrei Kinder missbraucht. In Dresden-Meißen sind somit sechs Opferbekannt.

Bei psychologischen Problemen könnten sich Betroffene inBehandlung begeben, sagte Baudisch. Eines der Opfer sei bereits vorBekanntwerden der Fälle psychiatrisch betreut worden. Inzwischen habedas Bistum der Frau die Behandlungskosten erstattet. Ein Seelsorgerin Heidenau verging sich Anfang der 1970er Jahre an ihr und einemweiteren Kind. Er starb kurz darauf im Jahr 1971.

Ein anderes Mädchen wurde vor mehr als 25 Jahren in Riesa voneinem damaligen Kaplan sexuell missbraucht. In der Sache werdederzeit noch kirchenrechtlich ermittelt, sagte Baudisch. «Der Fallist nach Rom gekommen.» Wann die Ermittlungen dort abgeschlossensind, sei aber unklar. Baudisch rechnete im Laufe des kommendenJahres mit einem Ergebnis.

Unabhängig davon habe das Bistum der Frau bereits eineTraumatherapie bezahlt. Ob die Opfer auch finanziell entschädigtwerden, sei aber offen. Das Bistum wolle zunächst ein Treffen derDeutschen Bischofskonferenz am 13. März in Paderborn abwarten. Dortwerde möglicherweise ein fester Rahmen vorgegeben.

«Keines der Opfer hat bisher Schmerzensgeld oder Schadensersatzgefordert», sagte Baudisch. In Gesprächen hätten Betroffene immerbetont: «Was passiert ist, ist nicht mit Geld zu kompensieren.»

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