Beispiele aus Sachsen-Anhalt Beispiele aus Sachsen-Anhalt: Ärztemangel erschwert Betreuung
Magdeburg/MZ. - Vor allem Ärzteauf dem Land haben Probleme, einen Nachfolgerzu finden. Wenn Praxen verwaisen, erschwertdas die Bedingungen der verbleibenden Kollegenund verschlechtert die Betreuung der Patienten.Hier einige Beispiele.
Seit sechs Jahren wird in der Elbestadt Prettin(Landkreis Wittenberg) ein Nachfolger füreinen Arzt gesucht, der sich im März 1999zur Ruhe setzte. Er hatte seinerzeit das Rentenalterbereits überschritten. Die Werbung um einenNachfolger verlief bisher ergebnislos. Zugespitztwird die Situation in der Stadt, da der ansässige(seinerzeit) zweite Allgemeinmediziner seiteiniger Zeit krank ist und möglicherweiselängerfristig ausfallen wird. Die Patientenmüssen seither Ärzte am Verwaltungssitz Annaburgoder in Jessen aufsuchen.
Erst mit 69 Jahren hat der QuedlinburgerOrthopäde Dr. Hans-Jörg Buch aufgehört zupraktizieren. Jahrelang suchte er vergeblicheinen Nachfolger für seine Praxis. Nur einZufall verhalf ihm zum Erfolg. Als Buch imVorjahr vertretungsweise in einer Reha-Klinikin Barby arbeitete, begegnete er dem dorttätigen Marian Tomasz Stach. Der 44-Jährige,der bis dahin nie über eine eigene Praxisnachgedacht hatte, hat sich im Februar inQuedlinburg niedergelassen.
Mit Blick auf einen drohenden Ärztemangelin der Region Sangerhausen hatte der Kreisseniorenratzu Beginn des Jahres Alarm geschlagen. "Inmanchen Wartezimmern hängen schon Schilder,dass keine Patienten mehr angenommen werden",machte Annemarie Gebser, Vorsitzende der Interessenvertretungder rund 18400 über 60-Jährigen im Landkreis,auf die angespannte Situation aufmerksam.Zwei Allgemeinmediziner haben seit Jahresbeginnihre Praxen geschlossen, eine weiterer Arztwill Ende März in den Ruhestand gehen. Nachfolgerfehlen, so dass allein im ersten Vierteljahrrund 2000 Patienten auf der Suche nach einemneuen Hausarzt sind.