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Autobahn 38 Autobahn 38: Prüfer hat Gerüst auf Brückenbaustelle vor Einsturz genehmigt

Von Gert Glowinski und Steffen Höhne 21.04.2006, 19:49

Alberstedt/Halle/MZ. - Staatsanwalt Klaus Wiechmann nannte es "sehr auffällig", dass zwischen der Abnahme durch den Mitarbeiter eines Prüfbüros und dem Unglück nur drei Stunden vergangen seien.

Staatsanwaltschaft und Gewerbeaufsicht haben inzwischen Ermittlungen aufgenommen. "Wir ermitteln wegen fahrlässiger Tötung und prüfen, ob die Verantwortlichen ihre Pflichten verletzt haben", sagte Wiechmann. Zum Unglücks-Zeitpunkt sei an der Baustelle auch eine Rüttelmaschine im Einsatz gewesen. Nach Angaben der Gewerbeaufsicht gibt es "mindestens vier mögliche Ursachen: Fehler bei der Berechnung der Statik, Fehler bei der Ausführung, technisches Versagen - oder der Untergrund war nicht tragfähig".

Als das Gerüst einstürzte, befanden sich drei Arbeiter darauf. Zwei von ihnen konnten noch rechtzeitig abspringen, sie verletzten sich leicht. Die beiden Bauarbeiter sollen in der kommenden Woche ebenso wie der Statik-Prüfer als Zeugen vernommen werden. Die im Bau befindliche Brücke der Kreisstraße von Farnstädt nach Alberstedt im Kreis Merseburg-Querfurt über die künftige A38 soll im Sommer fertig werden. Durch den Unfall werde es zu keinen erheblichen Verzögerungen kommen, sagte Hans-Jörg Kleffner von der Fernstraßen-Planungsgesellschaft Deges in Berlin. Der Gerüst-Einsturz sei das erste derartige Unglück bei dem Trassenbau für die A38.