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Archäologie Archäologie: Ötzi-Ausstellung kommt 2004 nach Halle

10.04.2003, 13:33
Gletschermumie «Ötzi» (Archivfoto: dpa)
Gletschermumie «Ötzi» (Archivfoto: dpa) dpa

Halle/dpa. - Die Ausstellung um den rund 5000 Jahre alten Gletschermann Ötzi kommt 2004 ins Landesmuseum für Vorgeschichte nach Halle. Die Verhandlungen laufen, sagte Landesarchäologe Harald Meller am Donnerstag beim Besuch der Pariser Dermoplastikerin Elisabeth Daynès in Halle. Die Künstlerin baute die 1991 in den Ötztaler Alpen gefundene Mumie in zwei Versionen originalgetreu nach. Laut Meller sind die Modelle von Daynès weltweit einzigartig. Für Halle schuf sie das lebensechte Modell eines Urmenschen. Er ist ab 16. April zu sehen.

Ötzis Leichnam und seine Habseligkeiten wurden über die Jahrtausende im Eis konserviert. Er soll bei seinem Tod um die 40 Jahre alt und bei schlechter Gesundheit gewesen sein. Der Mann aus dem Eis wurde am 19. September 1991 von einem deutschen Bergsteiger-Ehepaar entdeckt. Der Original-Ötzi ist im Südtiroler Archäologie-Museum von Bozen zu sehen.

Daynès arbeitete an den wissenschaftlich detailgetreuen Nachbildungen aus Plastik und gab damit dem Gletschermann Ötzi ein Gesicht und eine Gestalt. Die älteste jemals gefundene Mumie zeigt den 1,60 Meter großen Mann in seiner Kleidung aus gegerbten Tierhäuten mit seiner Ausrüstung: Beil, Pfeile und Bogen, Köcher und Rückentrage.

Die Vorlage für den Kopf war eine Schädelrekonstruktion des US- Anthropologen John Gurche, angefertigt nach Computertomographie-Daten des Innsbrucker Radiologen Dieter zur Nedden. Der experimentelle Archäologe Harm Paulsen aus Schleswig war für den Nachbau von Ötzis Beil, Bogen, Rucksack und Feuersteinmesser verantwortlich. Kleidung und Gegenstände wurden aus Originalmaterialien gefertigt.