Agrar Agrar: Nach Scrapie-Erkrankung: Schafherde wird getötet
Bernburg/dpa. - Nach der Erkrankung eines vierjährigenMutterschafes an der BSE-ähnlichen Traberkrankheit (Scrapie) im KreisBernburg soll am Dienstag die gesamte Schafherde zuUntersuchungszwecken getötet werden. Das teilte der Amtstierarzt desKreises Bernburg, Christian Lutter, am Montag mit. Das Auftreten derSchafseuche war am vorigen Freitag bekannt geworden.
Nach den bisher verfügbaren Testes sind BSE und Scrapie bishernicht eindeutig zu unterscheiden. Aus Verbraucherschutzgründenschreibt die Europäische Union die Scrapieuntersuchung bei klinischauffälligen und verendeten Schafen vor.
Betroffen ist die Herde eines privaten Schäfers mit 377erwachsenen Tieren und 80 Lämmern. Wie bei BSE kann eine Untersuchungauf Scrapie nur an toten Tieren vorgenommen werden. Die Schafe werdenauf dem Hof des Schäfers getötet. Die Untersuchung werde imVeterinär- und Lebensmitteluntersuchungsamt des Landes Sachsen-Anhaltin Stendal vorgenommen, sagte Lutter. Eine Kohortenlösung komme imGegensatz zu BSE-verdächtigen Rindern bei Schafen nicht in Frage,weil es für Schafherden noch keine detaillierten Datensammlungengebe.
Scrapie ist eine anzeigepflichtige Krankheit. Seit 1945 wurde siein Deutschland 13 Mal festgestellt, berichtete das Bundesinstitut fürgesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin bereits EndeSeptember. Im Jahr 2001 habe es bisher einen Fall gegeben. DieSchafseuche Scrapie gilt für den Menschen als ungefährlich.