ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt: Neuer Vorsitzender Krämer soll aus der Krise helfen

magdeburg/MZ - Ulrich Krämer ist neuer Vorsitzender des ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt. Der 67-Jährige wurde am Samstag auf der Mitgliederversammlung in Magdeburg mit großer Mehrheit gewählt, wie der Club mitteilte. Um das Vertrauen seiner Mitglieder nach dem Manipulationsskandal wiederzugewinnen, sollte sich der ADAC auf seine Kernkompetenzen Hilfe, Schutz und Rat besinnen, sagte Krämer nach seiner Wahl.
Krämer war seit Juli 2013 kommissarischer Vorsitzender. Er hatte den Posten übernommen, nachdem Reinhard Manlik ihn nur vier Monate nach seiner Wiederwahl niedergelegt hatte. Mit Krämer und dem neuen Geschäftsführer Uwe Ilgenfritz-Donné wolle der Club den Reformprozess weiter vorantreiben, teilte der Club mit. Ilgenfritz-Donné hat die Funktion seit Januar 2014 inne, nachdem sich der Club vom bisherigen Geschäftsführer Hans-Henry Wieczorek getrennt hatte.
Die Krise beim ADAC hat auch beim Regionalclub Niedersachsen/Sachsen-Anhalt für Austritte gesorgt. „Im ersten Quartal haben 6.800 Mitglieder den Club verlassen, im Vergleichszeitraum des Vorjahres gab es 10.700 Eintritte“, erklärte Ilgenfritz-Donné. Manipulationen hatten den Club Anfang 2014 in die Krise gestürzt. Der ADAC musste einräumen, dass bei der Wahl zum „Lieblingsauto der Deutschen“ Zahlen und Reihenfolge gefälscht waren.
Der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt war 2013 in die Schlagzeilen geraten, als eine später entlassene Mitarbeiterin den Vorwurf erhoben hatte, die Geschäftsführung spioniere E-Mails und Computer von Arbeitnehmervertretern aus. Die Staatsanwaltschaft hatte Ermittlungen eingeleitet, diese aber später eingestellt. Der Regionalclub hat 1,36 Millionen Mitglieder - 909.000 in Niedersachsen und 460.000 in Sachsen-Anhalt.
