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Achtspuriger Ausbau der A2 Achtspuriger Ausbau der A2: Für Sachsen-Anhalt ist A14 wichtiger

21.02.2014, 07:21
Autos fahren auf der A2 nördlich von Hannover unter einer Schilderbrücke entlang.
Autos fahren auf der A2 nördlich von Hannover unter einer Schilderbrücke entlang. dpa Lizenz

Hannover/Bielefeld/dpa - Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wollen die starkbefahrene Ost-West-Autobahn A2 von Bielefeld bis zur Grenze nach Sachsen-Anhalt achtspurig ausbauen. Um dem erwarteten Verkehrszuwachs gerade auch von Lastwagen auf der wichtigen Ost-West-Achse zu begegnen, haben beide Länder den Ausbau für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet. In wenigen Wochen bereits starten die Arbeiten zur Mitbenutzung der Standstreifen zwischen Hannover und Lehrte, womit dort ab Herbst diesen Jahres bereits acht Spuren zur Verfügung stehen.

Während die Unfallzahlen in Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt keinen besonderen Grund zur Sorge bieten, stagnieren sie in Niedersachsen trotz etlicher Gegenmaßnahmen auf hohem Niveau. Gut 3.000 Unfälle wurden 2012 gezählt, bei 387 Karambolagen gab es Verletzte, zehn Menschen kamen ums Leben. Auch im vergangenen Jahr krachte es ähnlich oft, allerdings gab es weniger schwere Lastwagenunfälle und weniger Tote. Im Herbst sollen die wegen Baumängeln 2012 demontierten Schilderbrücken für variable Tempolimits zwischen Lehrte und Braunschweig wieder aufgebaut werden.

Sachsen-Anhalt dringt im Gegensatz zu Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen nicht auf einen achtspurigen Ausbau der Autobahn 2 im Land. „Die Schließung der noch vorhandenen Lücken im Verkehrsnetz unseres Landes hat für uns oberste Priorität“, sagte der Sprecher im Verkehrsministerium, Peter Mennicke, am Freitag. Der Bund habe bereits darauf hingewiesen, dass ein Autobahnausbau nur für häufig überlastete Strecken erwogen werden könne, sagte der Sprecher. Deshalb wolle sich Sachsen-Anhalt auf einen Ausbau der A14 konzentrieren.

Die Autobahn A 2 führt von Oberhausen im Ruhrgebiet über Westfalen und Niedersachsen nach Magdeburg und weiter nach Berlin. Die in den 30er Jahren gebaute und heute durchgehend sechsspurige Strecke ist 486 Kilometer lang und gehört zu den am meisten befahrenen Autobahnen. Durch die deutsche Wiedervereinigung und die Osterweiterung der EU hat der Verkehr auf der Ost-West-Verbindung enorm zugenommen. Wegen der Vielzahl an Lastwagen aus Polen wird die Strecke auch „Warschauer Allee“ genannt. In den Ballungsräumen sind an Spitzentagen über 100.000 Fahrzeuge unterwegs, knapp ein Viertel davon sind Lastwagen. Hinzu kommt, dass bis 2025 mit einer weiteren Zunahme des Güterverkehrs gerechnet wird.

Ein Befürworter für den Bau der Nordverlängerung der Bundesautobahn 14 trägt im November 2011 am Rande des ersten symbolischen Spatenstiches in Colbitz (Sachsen-Anhalt) ein Schild.
Ein Befürworter für den Bau der Nordverlängerung der Bundesautobahn 14 trägt im November 2011 am Rande des ersten symbolischen Spatenstiches in Colbitz (Sachsen-Anhalt) ein Schild.
DPA/ARCHIV Lizenz