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Zwei Frauen ziehen hundertprozentig mit

Von UTA KUNICK 28.04.2009, 14:54

DROYSSIG/MZ. - Rund 700 Flyer haben Michaela Hansel und Doreen Pfleger gedruckt. Die wollen die beiden Frauen zunächst an der Sekundarschule Droyßig und an der Schule Am Schwanenteich in Zeitz verteilen, wo die 25- und die 27-Jährige als Schulsozialarbeiterinnen agieren. Auch an den übrigen Schulen in Zeitz, Weißenfels und Naumburg, an denen das Projekt Schulsozialarbeit Burgenlandkreis greift, sollen die Infoblätter in den Umlauf gehen.

"Helfen Sie mit - werden Sie Stammzellenspender" - steht darauf. Das Blatt im DIN-A-6-Format macht auf die Knochenmarkspendeaktion aufmerksam, die am

6. Mai an beiden Standorten vom Klinikum Burgenlandkreis läuft und mit der in Zusammenarbeit Verein Knochenmarkspende Sachsen nach einem passenden Spender für die an Leukämie erkrankte Doreen Neumann aus Langendorf in der Elsterregion gesucht wird. "Ich habe den Artikel über Doreen in der MZ gelesen", erzählt Michaela Hansel. Dabei kam ihr spontan die Idee, das Problem in "ihre" Schule reinzutragen. Mit dem Ziel, die Jugendlichen für dieses Thema zu sensibilisieren und möglichst viele Eltern für die Teilnahme an dieser Aktion zu bewegen. Auch Doreen Pfleger war sofort dabei.

Ihren Vorschlag haben die Schulsozialarbeiterinnen den Schulleitern der Sekundarschulen Am Schwanenteich und in Droyßig unterbreitet. "Die waren begeistert und haben sofort ihre Unterstützung zugesagt", erzählt das Duo. Den Text auf dem Flyer haben Michaela Hansel und Doreen Pfleger kurz und prägnant verfasst. "Damit das Ganze für die Schüler leicht verständlich und nicht zu überladen ist", erklären sie. Am Dienstag wurden die ersten Infozettel mit einem Foto von Doreen Neumann in Droyßig an Schüler der neunten Klassen verteilt. Dabei kam Michaela Hansel mit den Mädchen und Jungen ins Gespräch. Als die Schüler die Geschichte von Doreen Neumann hörten, die vor zwei Jahren von heute auf morgen an Blutkrebs erkrankte, gab es nachdenkliche Gesichter. "Den Jugendlichen wurde klar, dass es jeden in der Runde treffen kann und dann jeder auf Hilfe angewiesen ist." Und weil die Chancen, einen passenden Spender zu finden, recht minimal sind, ist es wichtig, dass möglichst viele zur Typisierung gehen und sich in der zentralen Knochenmarkspenderdatei registrieren lassen. Denn je mehr dort eingetragen sind, umso größer ist die Chance, einem Leukämiekranken zu helfen, erklären die Schulsozialarbeiterinnen. Für Michaela Hansel und Doreen Pfleger steht fest: Sie machen bei der Stammzellspende mit. "Wenn man schon so eine Aktion initiiert und andere zur Teilnahme aufruft, muss man auch hundertprozentig dahinter stehen."

Die Aktion zur Stammzellen-Typisierung findet am 6. Mai von 14 bis 18 Uhr im Zeitzer und im Naumburger Klinikum statt.