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Zukunftspläne in alter Gärtnerei Alttröglitz Zukunftspläne in alter Gärtnerei Alttröglitz: Junge Familie aus Liebe auf dem Land

Von Yvette Meinhardt 11.11.2017, 15:00
Familie Körner vor ihrem frisch sanierten Haus in Alttröglitz.
Familie Körner vor ihrem frisch sanierten Haus in Alttröglitz. René Weimer

Alttröglitz - Abseits vom hektischen Trubel richtet sich eine junge Familie auf dem idyllischen Land ein. In Alttröglitz haben Stefanie und Thomas Körner die alte Gärtnerei gekauft und wollen hier ihre Träume verwirklichen. Knallrot leuchtet das neue Mansardendach bereits, auch Türen und Fenster sind neu.

Die jungen Leute wohnen mit Töchterchen Marlene in der ersten Etage, während sich im Erdgeschoss die Handwerker die Klinke in die Hand geben. In diesen Tagen wird gerade die Fußbodenheizung verlegt und Estrich eingebaut. Riesige Fenster geben den Blick ins Grüne frei.

Gärtnerei mit zahlreichen Nebengelassen und großen Wiesen

„Eigentlich haben wir uns in dieser Straße ein anderes Haus angesehen. Dann ist meiner Frau die alte Gärtnerei aufgefallen und wir haben uns für dieses historische Ensembles entschieden“, erzählt Thomas Körner. Er stammt aus Kretzschau, seine Frau aus Tröglitz, und so wollte das junge Paar in der Region bleiben. Die Gärtnerei mit ihren zahlreichen Nebengelassen und großen Wiesen bietet Raum für die Verwirklichung ihrer Wünsche.

Stefanie Körner hat Landwirtschaft studiert. So grasen auf der Wiese hinter dem Haus bereits die ersten Rinder. Es sind ganz spezielles Rinder, die ursprünglich aus Südasien stammen - die einzige Herde Zwergzebus in Sachsen-Anhalt. „Wir haben zuerst ein altes Nebengebäude saniert und zum Stall umgebaut. Jetzt haben wir sieben Rinder, das jüngste Tier ist gerade mal ein paar Wochen alt“, erzählt Thomas Körner.

Gärtnerei in Alttröglitz: Auch einen Bienenstock gibt es schon

Es ist ein Offenstall, so dass die Tiere jederzeit raus und rein können. Dabei sind die Rinder das ganze Jahr über draußen. Gleich daneben stehen Schafe. Auch einen Bienenstock gibt es schon, Hund und Katze gehören ebenfalls zum Hof. Die junge Familie ist angekommen.

Im Jahr 2013 haben sie die ehemalige Gärtnerei gekauft, entrümpelt und alte Gewächshäuser abgerissen. „Wir haben einen Hofflohmarkt organisiert und das Inventar verkauft. Von der Gießkanne über alte Bücher und Fotos bis zu Möbeln reichte das Angebot“, erzählt der junge Mann. Rund 300 Gäste kamen und kauften ordentlich. Mit der Sparkasse wurde danach eine gute Finanzierung auf die Beine gestellt, über verschiedene Förderprogramme gibt es finanzielle Unterstützung. „Noch in diesem Jahr wollen wir in das frisch sanierte Erdgeschoss umziehen“, sagt Körner.

Thomas Körner: Für Kinder ist es hier paradiesisch

Im nächsten Jahr sollen dann erstes und zweites Obergeschoss saniert werden und der Familie ein schönes Zuhause geben. Stefanie Körner befindet sich in Elternzeit und es soll auch nicht bei einem Kind bleiben. „Für Kinder ist es hier paradiesisch, sie können sich auf dem Hof austoben“, sagt Thomas Körner. Er ist gelernter Installateur für Gas, Heizung, Sanitär und arbeitet heute als Sales Consultant. Beruflich kümmert er sich um die energetische Sanierung, beispielsweise von Kraftwerken, Betrieben und im Bereich Schiffsbau.

So ist Körner europaweit unterwegs, mal in Nizza, dann wieder in Lissabon. Zu Hause in Alttröglitz will er sich ein großes Büro einrichten. „Da ich aus dem Handwerk komme, würde ich gern mehr selber machen, doch das lässt mein Job derzeit nicht zu“, sagt der 34-Jährige. Gemeinsam wird die junge Familie noch eine Zeit lang auf der Baustelle leben. Denn wenn das Wohnhaus fertig ist, gibt es schon neue Pläne. „Auf dem Hof wollen wir Ferienwohnungen einrichten. Denn schon heute haben wir zahlreiche Anfragen aus Leipzig“, sagt Körner. (mz)