Revierpionier im Burgenlandkreis Zukunft der Drahtseilbahn in Zeitz: Es geht ein gutes Stück bergauf
Damit künftig auch jeder weiß, was es mit dem Zeitzer Weltwunder auf sich hat, gibt es jetzt eine Informationstafel am Fuße des Wendischen Berges, gegenüber der ehemaligen Bergstation. Wie sie eingeweiht wurde.

Zeitz/MZ. - Die Hartnäckigkeit eines engagierten Vereins und der Revierpionier-Ideenwettbewerb für Zukunft, Land und Leute in Sachsen-Anhalt machen es möglich: Es gibt jetzt für Jedermann Informationen zur Drahtseilbahn. Und für die Zeitzer Drahtseilbahner ist die Aufstellung der Infotafel ein wichtiger Schritt bergauf.
Großer Bahnhof für die Zeitzer Drahtseilbahn am Samstagnachmittag: Weit mehr als 100 „Fahrgäste“ holten sich ihr Ticket ab und nahmen an der bislang größten öffentlichen Veranstaltung des Vereins Historische Drahtseilbahn Zeitz teil. Anlass war die Einweihung einer Informationstafel am Fuße des Wendischen Bergs, auf der Interessierte jetzt knapp und prägnant alles Wissenswerte finden.

Die Informationstafel zur Drahtseilbahn und ihre Einweihung mit einem Programm von Zirkus Upsala zwischen Eduard-Tretrop-Brücke und Talstation am Wendischen Berg sind ein gefördertes Revierpionier-Projekt. Ein wichtiges, denn die Tafel erklärt auch Besuchern der Stadt, was es mit dem Zeitzer Weltwunder auf sich hat. Erbaut wurde die erste Standseilbahn dieser Art in Deutschland von Eduard Tretrop. Sie fuhr von 1877 bis 1959 zwischen Talstation am Fuße des Wendischen Bergs – wo bereits das Talportal wieder steht – bis zur Bergstation am Maschinenhaus. Die Drahtseilbahn überwand auf einer Strecke von 305 Metern einen Höhenunterschied von immerhin 33 Metern.

Gegenüber der ehemaligen Talstation steht nun die Tafel, die die wichtigsten Fakten zeigt, den Hintergrund erklärt und dank eines QR-Codes sogar einen kleinen Film bietet. Für die Zeitzer Drahtseilbahner, die aktiven Mitglieder des Vereins und ihre Förderer, waren die Veranstaltung und vor allem die große Anteilnahme der Zeitzer ein wichtiger Schritt und großer Erfolg – gemäß ihrem Motto: Wir bauen's wieder auf – in Zeitz geht es bergauf.

Irgendwann soll nämlich die Drahtseilbahn wieder als Touristen-Attraktion fahren. Um das, auch mit Unterstützung von Fördermitteln im Rahmen des Strukturwandels, umsetzen zu können, wird die Zeitzer Drahtseilbahn Bestandteil der Machbarkeitsstudie des Deutschen Bergbaumuseums sein. Dafür hat der Verein bereits im August einen weiteren großen Schritt gewagt und ist nun Besitzer des Gebäudekomplexes mit Maschinenhaus der ehemaligen Bergstation (und Bescherer-Maschinenfabrik) am oberen Wendischen Berg/Thomas-Mann-Straße.

Zwar gleicht das Objekt eher einer Ruine, als einem funktionstüchtigen Haus. Aber das schreckt den Verein nicht, der bereits Pläne zur Nutzung entwickelt. Allerdings muss zuerst das Dach dicht sein. Dazu werden dringend Spenden gebraucht. „Wir wollen die Gebäude sichern und dann wieder aufbauen“, bestätigt Vereinschef Ralph Dietrich. Unterstützer sind da immer gern gesehen.