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Zeitz Zeitz: Mit allen Sinnen

Von Angelika Andräs 02.04.2012, 16:45

Zeitz/MZ. - Praxis kann so viel Spaß machen. Wenn die Ergotherapie-Schüler der medizinischen Berufsakademie MBA nach nebenan zu ihren Nachbarn vom Betreuungszentrum der Stiftung Seniorenhilfe gehen, dann haben sie viele interessante Ideen und kreative Pläne in der Tasche, und das Ganze nennt sich dann Fest der Sinne.

Sechs Stationen hatten sich die künftigen Ergotherapeuten ausgedacht, durchdacht und zwei Wochen lang vorbereitet und gestaltet. Alles stand natürlich im Zeichen des Frühlings und Ostern. Gefordert waren dabei "alle Sinne", zusätzlich gab es eine Kreativstation. Da wurde vor allem mit Farbe hantiert. Veronika Schmeißer, Herbert Klimke und Robert Breyer arbeiteten voll konzentriert und gestalteten aus Eiern kleine Kunstwerke in leuchtenden Farben. Unauffällig und helfend angeleitet von den Schülerinnen des ersten und zweiten Ausbildungsjahres.

Heloise Houmali und Lisa Scheffler griffen ebenfalls zur Farbe. Unermüdlich bestrichen sie eine Hand nach der anderen damit, auf dass es einen kräftigen Abdruck auf der Plakatwand gebe. Etliche Bewohner der Betreuungseinrichtung hatten sich so schon verewigt - und alle hatten großen Spaß dabei. Uwe Preußner wurde im Rollstuhl herangerollt. Ihm machte es sichtlich Freude, als Heloise Houmali ihm eine rote Handfläche anstrich. "Diese Wand mit allen Handabdrücken erhält dann die Betreuungseinrichtung der Stiftung Seniorenhilfe", erklärte Lisa Scheffler. Sie beschrieb, wie sich die Schüler darauf vorbereitet haben, wie sie ihre Ideen gesammelt, dann überlegt, was machbar ist und schließlich alles vorbereitet haben.

Ob die Bewohner der Stiftung Seniorenhilfe nun Dinge ertasten, "erschnuppern" und selbst gestalten sollten - alles regte die kreative Arbeit an, förderte ihre Fähigkeiten und Sinne. Das ist genau das, was sie in ihrer Ausbildung bei der MBA auch lernen. So ist der Tag der Sinne auch ein ganz besonderes Praktikum. Das den jungen Lernenden auch interessante Aufschlüsse darüber gibt, wie sie selbst beschreiben, was machbar sei, was funktioniere oder neu durchdacht werden müsse. Dinge, die sie wieder mit in die theoretische Ausbildung und natürlich als Hintergrund für die nächsten Veranstaltungen, die im Rahmen der guten Zusammenarbeit von MBA und Stiftung Seniorenhilfe anstehen. Die Bewohner waren hochkonzentriert und sehr beschäftigt. Eine von ihnen hätte ja gern erzählt, was ihr besonderen Spaß macht. Aber, entschuldigte sie sich, sie müsse noch zu zwei anderen Stationen, die sie auf keinen Fall verpassen wolle. Und weil es so einen Spaß gemacht habe, die Hand zu bemalen und aufs Papier zu drücken, habe sie hier schon viel Zeit verbracht. Aber Spaß mache es ihr. "Es ist für alle was dabei, was Spaß macht", meinte sie im Hinausgehen.