Historischer Name für Durchfahrt Zeitz: Historischer Name für Durchfahrt - Die Bärgasse ist zurück

Zeitz - Die Bärgasse heißt wieder Bärgasse und in einigen Tagen können Fußgänger den beliebten und kurzen Weg vom Altmarkt in Zeitz zur Kalkstraße auch wieder nutzen. Der Weg, der zwischen den Häusern Nummer 30 und 33 in der Kalkstraße zum Altmarkt Nummer 8 führt, war lange Zeit aufgrund des maroden baulichen Zustandes der angrenzenden Gebäude für die Öffentlichkeit gesperrt. Nachdem die baulichen Mängel beseitigt worden sind, soll der Weg wieder für die Öffentlichkeit durchgängig nutzbar werden. In verschiedenen historischen Quellen ist belegt, dass der Weg im 19. Jahrhundert den Namen „Bärgasse“– abgeleitet vom angrenzenden Hotel „Zum Schwarzen Bär“ – trug. Diesen historisch belegten Namen soll der Weg nun wieder erhalten.
Verschwundene Straßenbezeichnung
Auf den Weg gebracht hat das der Zeitzer Schmiedemeister und vor allem Heimatgeschichtler Kai-Uwe Schmidt. Schon vor acht Jahren wandte er sich dazu an die MZ. Im städtischen Adressbuch von 1862 fand er, was er suchte: Die Bärgasse 66 und 67. Als Bewohner oder Nutzer waren für die 67 angegeben das Kommun-Brauhaus, heute die Mälzerei, und Brauerei-Pächter Gürth. Für die Nummer 66 zeigt das Buch unter anderem auf: Schneidermeister Böger, Böttchermeister Herrmann und Tischlermeister Schunke. Schmidt ist damals bei seinen Nachforschungen und seiner Suche noch weiter zurückgegangen und stieß im „Zeitzer Landsmann“ auf folgende Passage, die sich auf das Jahr 1831 bezieht: Bei Aufzählung der Stadtbezirke finden sich unter anderem folgende jetzt verschwundene Straßenbezeichnungen: die Kalkgasse mit Besen- und Bärgäßchen, die Wendische Gasse mit Schaulsgäßchen, „Hinter den Mauern“ vom Wendischen Tore bis an den Sack und die Rittergasse mit Sperlingsgäßchen. Erklärt wird weiter, dass das „Bärgäßchen“ die Gasse ist, die in der Mitte der Kalkstraße mit den jetzigen Hausnummern 30 bis 33 von dieser abzweigt und zum Hofe von „Herolds Hotel“ führt.
„Den Namen Bärgäßchen trug sie, weil Herolds Hotel früher - wie jetzt wieder - den Namen ’Zum Schwarzen Bären’ trug“. Der ehemalige Oberbürgermeister und Bürgermeister bemühten sich seit Monaten und Jahren darum, den Durchgang wieder freizugeben, was die Besitzverhältnisse massiv erschwerten. Nun aber ist es endlich soweit, und das ist ein guter Grund, der Gasse ihren Namen zurückzugeben.
Kai-Uwe Schmidt freut sich vor allem darüber, dass die Zustimmung der Politiker so einhellig erfolgte. (mz)
