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Zeitz Zeitz: Helmut Lührs will der Zeitzer Innenstadt helfen

Von Angelika Andräs 23.11.2012, 15:07

Zeitz/MZ. - Was Helmut Lührs mit der City Bau GmbH und der Projektentwicklungsgesellschaft bereits gestemmt hat, kann sich sehen lassen. Und doch sagt der erfolgreiche Unternehmer aus Stade: "Wir kochen auch nur mit Wasser." Nun will er, mal bildlich gesprochen, den Wasserkocher in Zeitz in Betrieb nehmen. "Es kann in der Zeitzer Innenstadt nur wieder vorangehen, wenn es uns gelingt, zwei bis drei Magnetmieter zu finden", erläutert er.

Und genau da sieht er durchaus Chancen, wie er der MZ im Gespräch erklärte, schließlich hat er gute Kontakte zu vielen Ketten und Anbietern, war sogar schon in deren Auftrag tätig. Natürlich habe er auch schon ganz konkrete Ansätze für Zeitz, verfolge eine Zielstellung für die Innenstadt, doch hier konkreter werden, möchte und kann er noch nicht. Ins Detail will Lührs vorerst aus Rücksicht auf laufende Verhandlungen nicht gehen, aber ein entsprechendes Rahmenkonzept will er "sehr zeitnah" erarbeiten. Kontakte sind sowohl zu Anbietern als auch zum Zeitzer Oberbürgermeister geknüpft. "Wir arbeiten daran", bekräftigt Lührs.

Der Kontakt zur Stadtverwaltung gibt ihm die Zuversicht, dass sich in Zeitz gemeinsam etwas entwickeln lässt. Die Stadt könne froh sein, diesen Verwaltungschef zu haben, betont Lührs, er setze sich für die Innenstadt ein und wolle hier unbedingt etwas tun. "Ich kennen die Probleme der Innenstadt sehr gut", sagt denn auch Oberbürgermeister Volkmar Kunze (FDP), "ich hänge hier mein Herzblut dran, ich will etwas für die Innenstadt tun." Zugleich macht er aber deutlich, dass so verhängnisvolle Entscheidungen wie der Bau des Michaelparkes eine Erblast gewesen seien, die er übernehmen musste. Auch Lührs, der Zeitz sehr gut kennt, hält den Michaelpark für einen großen Schaden für die Innenstadt. Seine Analyse des Ist-Zustandes der Innenstadt und des Umfeldes ist glasklar: Der Michaelpark und andere Zentren auf der grünen Wiese schaden. Der Fehler, der mit dem Beschluss, den Michaelpark zu bauen, gemacht wurde, lässt ihn nur mit dem Kopf schütteln: "Seit mehr als zehn Jahren gibt es genau den umgekehrten Trend - hinein in die Innenstädte, weg von den grünen Wiesen. Aber hier wollte auch jeder die alten Fehler selber machen."

Ein zentrumsnaher Supermarkt am Schützenplatz ist aus seiner Sicht allerdings das, was man in Innenstadtnähe haben muss. Dazu im Zentrum selbst attraktive Filialisten und Einzelhändler. Ob es ihm noch gelingt, das Steuer herumzureißen, weiß er nicht, aber dass er alles dafür tun wird, dessen ist er sicher. Und er weiß, worauf er sich einlässt, kennt Zeitz sehr gut. "Wir haben in den letzten 15 Jahren drei Objekte in Zeitz betreut", sagt Lührs, "und die sind alle noch im Bestand." Doch mit Blick auf den aktuellen Zustand im Zentrum sagt er auch: "Es ist eigentlich schon fünf nach zwölf. Wir können auch nichts versprechen, denn hier in Zeitz liegt eigentlich schon sehr viel im Argen." Alles wird sich mehr oder weniger daran entscheiden, ob es gelingt, kurzfristig zwei bis drei "Angelmieter" in die Innenstadt zu holen, die ein Anreiz für andere sind, nachzuziehen. Daran arbeitet Lührs gemeinsam mit der Stadtverwaltung.

Hauseigentümer im Stadtzentrum, die oft auch große leerstehende Verkaufsflächen haben, setzen auf Lührs. Sie sehen in ihm die wohl letzte Chance, dass sich in der Innenstadt von Zeitz noch etwas bewegt.