Zeitz Zeitz: Fliegende Beine im Wettstreit
ZEITZ/MZ. - Im Zelt hinter der Bühne des Zeitzer Schlossparks war es am Sonntagnachmittag ziemlich laut. Hektisch wuselten ungezählte Nachwuchstänzer umher und riefen wild durcheinander. Nebenbei wurden sie geschminkt, warfen sich passend in Schale und probten noch ein letztes Mal. Allesamt standen kurz vor ihrem großen Auftritt beim fünften Open-Air-Tanzfest des Kultur-, Kunst- und Theatervereins der Stadt Zeitz (KuK) und dem Schlosspark.
Auch den "Minidancern", einer von zwei Gruppen der Rasberger Grundschule, merkte man an, dass sie zumindest ein bisschen aufgeregt waren. "Es wird schon gut werden. Wir haben lange und fleißig geübt", sagte die zehnjährige Vivien Kulmann. Zwar sei es nicht ihr erster Auftritt beim Tanzfest, doch ein 20-minütiges Programm aufzuführen und nicht bloß, wie bisher, einen Tanz, das war neu in diesem Jahr. Als Vampire verkleidet und mit blütenweiß geschminkten Gesichtern stürmten sie auch wenig später die Bühne und legten los. Dass etwas schief gehen könne, davon gingen sie noch vor dem Auftritt nicht aus. "Ich darf bloß den Einsatz nicht verpassen. Alles andere klappt dann", pflichtete Julia Hertling, auch eine der "Minidancer", bei. Sechs Tänze wollten sie auf die Bühne zaubern, allesamt wurden in den letzten Wochen in akribischer Kleinarbeit einstudiert, wie Ines Lesch, pädagogische Mitarbeiterin an der Schule und Leiterin der Tanzgruppe, erklärte: "Auf die Idee, das Ganze unter das Motto Vampire zu stellen, sind wir gekommen, da wir gerade ein Musical zum selben Thema erarbeiten. Es war also gar nicht so viel Neues für die Kinder dabei." Insgesamt knapp 400 Tänzer in 22 Gruppen nahmen beim Tanzfest teil. Der Sonntagnachmittag war dabei nur der zweite Teil. Bereits am Abend zuvor durften sich die größeren Gruppen präsentieren.
"Das mussten wir so machen. Im vergangenen Jahr war es einfach zu viel auf einmal", erinnerte sich Angelika Andräs-Kautz, Vorsitzende des KuK. Damals sprengte die Veranstaltung den Zeitrahmen. Um dies zu verhindern und den Gruppen auch ausreichend Zeit auf der Bühne zu gewähren, entschied man sich, das Marathonprogramm auf zwei Tage zu verteilen. Die Idee scheint gefruchtet zu haben. Denn trotz des regnerischen und nasskalten Wetters am Sonnabendabend waren knapp 100 Zuschauer gekommen. Am Sonntag waren es noch mehr Menschen, die sich das Bühnenprogramm anschauen wollten. Und nicht nur das. Erstmals entschied das Publikum auch mit, wer den großen Pokal mit nach Hause nehmen durfte. Neben den Stimmen der Jury, die aus Silke Hötzel vom Schlossparkteam und Jürgen Kautz vom KuK bestand, ging die Wertung der Besucher in die Endabrechnung mit ein. Letztlich durfte die Tanzfabrik Lucka am meisten jubeln, denn sie wurden als Sieger ausgezeichnet. Alle anderen Teilnehmer gingen jedoch nicht leer aus. Immerhin gab es Blumen, Urkunden und Pokale für jeden. Wenn auch in etwas kleinerer Ausführung.