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Wetter in Zeitz Wetter in Zeitz: Winter? Nicht in Sicht

Von Angelika Andräs und Torsten Gerbank 03.01.2014, 20:44
Von Winter ist weit und breit nichts zu sehen. Und so bleibt auch so manche dicke Mütze, wie sie Maria Zeughan, Verkäuferin bei B-Stone in Zeitz, präsentiert, im Laden und landet nicht auf einem Kopf.
Von Winter ist weit und breit nichts zu sehen. Und so bleibt auch so manche dicke Mütze, wie sie Maria Zeughan, Verkäuferin bei B-Stone in Zeitz, präsentiert, im Laden und landet nicht auf einem Kopf. H. Krimmer, T. Gerbank Lizenz

Zeitz/MZ - Knapp drei Grad Celsius zu warm ist es in den letzten Tagen des alten Jahres gewesen. Zum zweiten Mal in der Geschichte der Vierschanzentournee droht eine Absage wegen des milden Wetters: Föhn und Sturm sind angesagt hoch oben auf dem Berg in Innsbruck. Und im Flachland, also konkret für Zeitz und Umgebung, sind an diesem Wochenende auch Temperaturen um die acht bis zehn Grad vorhergesagt. Im Plusbereich natürlich. Natürlich? Ist es nicht viel zu warm, selbst für den Winter im Flachland? „Ach wo, so milde Winter hatten wir schon, da können wir uns erinnern“, sagt Christine Walther. Sie ist in Sachen Urlaub unterwegs. Allerdings nicht auf der Suche nach schneesicheren Gefilden. „Wenn es schon so mild ist, dann können wir unseren Kurzurlaub gleich irgendwo in der Sonne planen.“

Wenig schneesichere Gebiete

Das tun zurzeit ohnehin die meisten Reiselustigen, wie Simone Greulich vom Reisebüro Elstertal in der Altenburger und Weberstraße in Zeitz bestätigt. Abgesehen davon, dass man hier schon eher im Sommerurlaubsgeschäft ist - vielleicht sogar angekurbelt von den milden Sommer-Vorfreude-Temperaturen - , bevorzugen die Leute Wärme, und sie könnte im Moment auch nur wenige schneesichere Gebiete empfehlen. „Mit den Mittelgebirgen sieht es da zurzeit schlecht aus“, meint sie, „wirklich sicher gilt im Augenblick die Alpensüdseite, also Südtirol. Aber auch da muss man weit nach oben!“

Bei so einer Reise lohnen sich dann Pudelmütze, Handschuhe und Schal. Gefragt sind die nämlich zurzeit auch nicht wirklich in den Zeitzer Geschäften. „Ich habe mir zum Jahresende Mütze und Schal gekauft“, erzählt Kerstin Seidel, „nicht weil ich in Winterurlaub fahre, aber ich bin sicher, der Winter kommt noch.“ Kann er ruhig. Das Streusalzlager bei der Stadtreinigungs- und Servicebetrieb Zeitz (SSBZ) GmbH ist randvoll. Holger Fischer, Bereichsleiter Technik beim SSBZ, bestätigt das: „Wir haben 300 Tonnen eingelagert.“ Sollten die tatsächlich in diesem Winter nicht mehr benötigt werden, ist es auch keine Katastrophe, dann ist schon für den nächsten vorgesorgt. „Dann lassen wir es natürlich für den nächsten Winter liegen“, so Fischer, „es wird nicht schlecht oder fest!“ Allerdings rechnet er durchaus noch damit, dass Salz und auch die entsprechend vorgerüsteten Fahrzeuge zum Einsatz kommen.

„Die haben wir immer da“

„Das war schon mal ähnlich, vor ein paar Jahren, da kam der Winter nach dem Orkan Ende Januar.“ Und wenn der Winter wirklich noch kommt, dann kann sich auch der Privatmann noch mit Schneeschieber und Streumitteln eindecken. Zum Beispiel im Hellwegbaumarkt in der Weißenfelser Straße in Zeitz gibt es davon noch genug. Rodelschlitten sowieso. Die sind zurzeit zum Ladenhüten verdammt und kaum gefragt, höchstens mal von einem Kunden, der die Absicht hat, in die hohen Berge zu fahren. Allerdings, weiß Filialgeschäftsführer Thoralf Glöckner, werden derzeit von einigen Kunden Steine für draußen, also für Rasenkanten und Pflanzringe gekauft.

Das sei schon ungewöhnlich für diese Jahreszeit, sagte er. Ansonsten sei es normal, dass gegenwärtig vor allem Dinge für den Innenausbau gefragt sind. Und wie sieht es mit Holzkohle aus? „Die haben wir immer da“, sagt Glöckner. Schließlich gibt es Kunden, die das Wintergrillvergnügen mögen. Denen sei es egal, ob draußen Temperaturen von minus zehn oder plus zehn Grad herrschen.

Im Intersportgeschäft von Hubert Just im Einkaufspark Grana herrscht auch ein Kommen und Gehen. Der Geschäftsmann äußert sich nicht unzufrieden, obwohl er sagt: „Wir warten auf Eis und Schnee.“ Allerdings habe sich das Kaufverhalten der Kunden dem Wetter angepasst. Wegen fehlender Kälte und ausbleibendem Schnee sind eben keine Langlaufski gefragt, die sonst hierzulande genutzt werden könnten, sondern es werden eher Laufschuhe gekauft. Skibekleidung werde aber trotz des fehlenden Schnees gewünscht, weil Winterurlaub in den Bergen geplant ist. Und Badebekleidung sei auch jetzt gefragt. Schließlich werde sie nicht nur im Freibad getragen, sondern auch in der Halle. Außerdem ziehe es doch ein paar Leute zum Urlaub ins Warme.

In Reih und Glied stehen sie da, die Rodelschlitten. Allerdings im Baumarkt und nicht vor der verschneiten Hütte.
In Reih und Glied stehen sie da, die Rodelschlitten. Allerdings im Baumarkt und nicht vor der verschneiten Hütte.
H. Krimmer, T. Gerbank Lizenz