Weingut Salsitz Weingut Salsitz: Einweihung mit Fest und Prinzessin
Salsitz/MZ. - Seit vier Wochen wird auf Triebes Weingut im Granaer Ortsteil Salsitz wieder gebaut. Im ehemaligen Pferdestall, dessen Bauhülle mit Fördermitteln aus der Dorferneuerung bereits instand gesetzt wurde, wird eine Kelterei eingebaut. Während im Gebäude im Moment Ruhe herrscht, sind die Mitarbeiter einer ortsansässigen Firma dabei, auf dem Hof eine Zisterne für die weinbaulichen Abwässer einzubauen. Hubertus Triebe erklärt deren Notwendigkeit. "Die bei der Weinkelterei entstehenden Abwässer enthalten Hefe. Deshalb dürfen sie weder in die normale Kanalisation noch über Gräben abgeleitet werden, weil sie dort Bakterien abtöten würden. Es würde stinken", sagt er. In der Zisterne können 30 000 Liter gesammelt werden, die wie Gülle auf Triebes Feldern verregnet werden soll. "Im Boden wird die Hefe dann allmählich biologisch abgebaut."
An den ehemaligen Pferdestall erinnert heute wahrlich nur noch der Baustil. "Dass wir die Dachgaube wieder so einbauen lassen konnten, haben wir alten Fotos zu verdanken, die uns die ehemaligen Besitzer und eine ältere Salsitzerin zur Verfügung stellten", erläutert Grit Triebe. Auf Grund von Fotos erhielt auch der Pavillon am Eingang des Weingutes im Dach wieder ein so genanntes "Ochsenauge" (ein winziges Dachfenster) eingebaut.
Die Wände in der Kelterei sind gefliest, die Betonplatte auf dem Fußboden mit Kunstharz versiegelt. "Die Elektro- und Wasseranschlüsse fehlen noch und die neuen Türen", sagt Triebe. Dann können Weinpresse und Edelstahltanks in einem Teil aufgestellt werden. Im anderen Teil wird das Flaschenlager eingerichtet, wo in Gitterboxen bis zu 1000 Flaschen Wein lagern können. 40 000 Liter Fassungsvermögen werden die Tanks in der Kelterei haben. "Das ist für unseren vier Hektar großen Weinberg eine ausreichende Größe", meinen die Landwirte Jörg und Hubertus Triebe, die künftig auch Winzer sein werden. Ein Kellermeister wird ihnen beratend zur Seite stehen.
Triebes knüpfen an eine vor Jahrhunderten durch die Reblaus beendete Weinbautradition im Elstertal an und keltern nun auch an Ort und Stelle. Das war von Anfang an ihr Ziel. Der Wein, der um den 20. September herum auf ihrem Salsitzer Weinberg gelesen wird, wird der erste sein. Als Federweißer, frischer, angegorener Wein, soll er dann am Sonnabend, 29. September, bei der feierlichen Einweihung der Kelterei gereicht werden.
Dann werden Triebes nicht nur wieder die Einwohner von Salsitz und Umgebung, die die Entwicklung von Weinberg und -gut seit Jahren interessiert verfolgen, begrüßen, sondern auch einige Majestäten. Grit Triebe hat Zusagen von den Weinprinzessinnen aus Freyburg, Steigra, Laucha, Nebra und Burgwerben. An diesem Tag werden auch Rebläuse eine Rolle spielen, doch die werden dem Wein auf keinen Fall Schaden zufügen.