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Webauer hilft Menschen, Rentenanträge zu stellen

Von KARIN GROSSMANN 07.07.2009, 18:19

WEBAU/MZ. - In Weißenfels gibt es keine Auskunfts- und Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung mehr. Wer Fragen hat oder Anträge stellen will, müsste die Beratungsstelle in Zeitz aufsuchen - oder einen gewählten, ehrenamtlichen Versicherungsältesten aufsuchen. So einen wie Stefan Wörner in Webau. Der hat sich im eigenen Haus extra für Beratungen ein Büro eingerichtet. Dazu gehören nicht nur Telefon und Computer, sondern ordentlich sortiert auch eine Menge Formulare, Anträge jeglicher Art, die irgendetwas mit der Rente zu tun haben. "Es hat jeder Rechte, die soll er in Anspruch nehmen", das sagt er und erklärt damit auch, warum er als 67-jähriger Rentner jüngeren Menschen zur Seite steht, damit sie die Rente in dem Umfang erhalten, die ihnen zusteht.

Nach der Wende, als der Osten Deutschlands zur Bundesrepublik gehörte, standen auch in diesem Teil Sozialwahlen an. Vertreterversammlungen der Rentenversicherung und der Krankenkassen wählten von da an Versicherungsälteste. In Sachsen-Anhalt habe es 1995 die ersten Wahlen gegeben, sagt Wörner. Er selbst sei 1997 eingestiegen, nach Postleitzahlen anfangs für die Orte Teuchern, Hohenmölsen und Lützen zuständig gewesen, mittlerweile aber auch für den gesamten Bereich Weißenfels.

Einmal im Monat sei er im Rathaus in Lützen anzutreffen, ansonsten vereinbare er mit Frauen und Männern telefonisch Termine. Zur kostenlosen Beratung kommen sie dann zu ihm nach Webau in sein Büro. Er sei dem Datenschutz verpflichtet. Doch wenn er Anträge für die Rente aufnimmt, gehören persönliche Daten nun einmal dazu. Deshalb habe er genau dafür das Büro eingerichtet.

"Ich habe zwei Arbeitsgebiete", so Wörner. Das eine sei die Beratung, das zweite die Antragstellung. Doch nicht erst ein Vierteljahr bevor eine Arbeitnehmer in Rente gehen kann und will, sollte er sich über seine Ansprüche informieren. Wenn die Anträge gestellt werden, sollte das Rentenversicherungskonto durchlaufend alle Daten aus dem Arbeitsleben des Antragstellers enthalten. Es gebe noch immer Menschen, die nicht alle Arbeitsstellen aus DDR-Zeiten nachweisen könnten und damit auch nicht, was sie zu jener Zeit in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Eigentlich sollte die Kontenklärung für DDR-Zeiten schon abgeschlossen sein," weiß Wörner. Doch er könne immer noch Auskunft geben, wenn Daten fehlen, wie man an diese kommt, auch wenn es die früheren Strukturen gar nicht mehr gibt.

Wörner berät aber nicht nur zum Thema Altersrente, sondern zu Rentenansprüchen aller Art. Das Sozialgesetzbuch liegt auf dem Tisch. Darin findet er Antworten auf die Fragen seiner Besucher. Weil es in Sachen Rentenversicherung aber immer wieder gesetzlichen Änderungen gibt, werden er und die anderen Versicherungsältesten in Mitteldeutschland regelmäßig geschult, erhalten kurzfristig Änderungen per Rundschreiben mitgeteilt, so dass sie auf dem Laufenden sind. "Ich habe aber in der Zeitzer Auskunfts- und Beratungsstelle auch eine hauptamtliche Mitarbeiterin der Rentenversicherung, die mich als ehrenamtlichen betreut", erklärt Wörner. Wenn Fragen oder Probleme auftreten, die er nicht sofort beantworten könne, würden die dort geklärt. Der Versicherte erhalte umgehend eine Antwort.

Auch wenn der Rentenbescheid vorliegt, bekommt Wörner oft Besuch. Versicherte lassen sich erklären, wie sich die Rente zusammensetzt. Wörner kann nachrechnen, ob ihm gezahlt wird, was ihm nach aktueller Gesetzeslage zusteht.