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Unwetter im Burgenlandkreis Unwetter im Burgenlandkreis: Hagel prasselt auf Kayna

Von claudia petasch 06.08.2013, 19:14
Tennisballgroß waren die Hagelkörner, die am Nachmittag in Kayna bei Zeitz runtergingen.
Tennisballgroß waren die Hagelkörner, die am Nachmittag in Kayna bei Zeitz runtergingen. Krimmer Lizenz

kayna/MZ - Ein kurzes, aber folgenschweres Unwetter zog am Dienstagnachmittag über Kayna hinweg. Hagelkörner, die mindestens so groß wie Tennisbälle waren, prasselten gute drei Minuten vom Himmel herunter, wie Augenzeugen der MZ berichteten. Die Hagelkörner hinterließen Schäden unter anderem an Dachziegeln, Fenstern, Rollos und Autos.

Zu Einsätzen wegen des Unwetters musste die Kaynaer Feuerwehr zwar nicht ausrücken. Trotzdem stand ihr Einsatzfahrzeug am Dienstagnachmittag außerhalb des Gerätehauses und etliche Ehrenamtliche waren dort versammelt. Denn an dem Gebäude richteten die Hagelkörner erhebliche Schäden im Bereich der Fenster an, die im Dach eingelassen sind. Die Scheiben, die doppelt verglast sind, hat es durch- oder zumindest kaputt geschlagen. Ein Dachdecker war umgehend vor Ort und begutachtete den Schaden. Selbst er war überrascht, welche Kraft die Körner hatten und welchen Schaden sie in den wenigen Minuten anrichteten.

Der Stellvertretende Wehrleiter Christian Habel hatte einige der Eisklumpen aufgehoben und im Gefrierfach gesichert. Er selbst konnte sein Auto gerade noch rechtzeitig unterstellen, so dass das Fahrzeug nur ein paar Dellen auf der Motorhaube abbekam. Für die Feuerwehr hieß es dann, dass die Scheiben erst einmal soweit gesichert wurden, wie es möglich war. Und die Ehrenamtlichen hoffen, dass der Auftrag für den Dachdecker schnellstmöglich von der Stadt ausgelöst wird, damit die defekten Scheiben ausgetauscht werden. „Es regnet ja durch“, so Habel.

Hans Bürglen war zum Zeitpunkt des Unwetters in Kayna zu Besuch. Gegenüber der MZ sagte er: „Das war echt heftig.“ Die Hagelkörner fotografierte er sofort. Denn in einem solchen Ausmaß hatte er so etwas noch nicht erlebt. Das hatte wohl noch niemand in dem Zeitzer Ortsteil, darin waren sich die Bewohner der Rothenfurter Straße einig. Hermann Heiner hatte mehrere kaputte Dachziegel zu beklagen. Auch zwei Stühle, die auf dem Balkon standen, hat der Hagel beschädigt. „Das Dach hat keine sieben Jahre gehalten“, sagte der Kaynaer. Auch an Blumen und Bäumen im Garten hat das Unwetter gewütet, Äste abgeknickt und Blumen von Absätzen heruntergefegt.

Pavillon zerstört

„Ich hatte Angst, dass es die Dachfenster zerhaut und es dann reinregnet“, sagte Reiner Kühne, der neben Hermann Heiner wohnt. Doch das Haus blieb verschont. Auch das Auto, denn das fuhr er wenige Minuten vor dem Unwetter noch in die Garage. Aber der Pavillon, den das Ehepaar Kühne erst vor wenigen Monaten gekauft hatte, wurde zerstört. Sieben Einschlaglöcher hatte Reiner Kühne gezählt. „Da ist der Mensch machtlos bei solch einer Naturgewalt“, sagte der Kaynaer. Daumengroße Hagelkörner habe er schon mal erlebt, aber Tennisballgroße oder gar noch größere noch nie in seinem Leben. Als diese in den Teich, der gegenüber vom Haus ist, flogen, habe es Fontänen gegeben, die ein, zwei Meter hoch waren.

Bis Redaktionsschluss gab es laut MZ-Informationen auch Hagelschäden in anderen Orten, so in Nißma und Spora.

Autos wurden beschädigt.
Autos wurden beschädigt.
Krimmer Lizenz
Carports blieben nicht verschont.
Carports blieben nicht verschont.
Krimmer Lizenz