Unterschriftensammlung Unterschriftensammlung: Mittelstandsverband fordert bezahlbaren Strom

Ossig/zeitz/MZ - Gut 50 000 Unterschriften für bezahlbaren und nachhaltigen Strom hat der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) an den Bundestag in Form einer Petition übergeben. An der Aktion hat sich das Regionalbüro Sachsen-Anhalt Süd mit Sitz in Ossig rege beteiligt. Das sagt dessen Regionalgeschäftsführer Ralf-Dieter Höfer stolz. Er hat dafür gesorgt, dass die Petition bei Unternehmen in der Region bekannt gemacht wurde und dort Anklang fand. Viele Vertreter aus der Wirtschaft haben daraufhin ihre Unterschrift geleistet. Sie haben zudem die Listen ausgelegt, damit Gäste unterschreiben konnten. „Ich ziehe den Hut davor, dass uns so viele unterstützt haben und dass so viele Privatleute unterschrieben haben“, sagt Höfer.
Gesammelt wurde gut einen Monat lang und inzwischen liegen die Unterschriften im Petitionsausschuss des Bundestages zur Prüfung vor. Die Aktion liegt Höfer sehr am Herzen. Denn bezahlbarer und nachhaltiger Strom ist sehr wichtig, unterstreicht er. Die Stromkosten für Verbraucher und mittelständische Unternehmen seien in den vergangenen zehn Jahren sprunghaft gestiegen. „Eine weitere Erhöhung schadet dem Mittelstand und seinen Mitarbeitern“, so der Regionalgeschäftsführer. Und das könne im schlimmsten Fall Arbeitsplätze kosten. Der Verband befürchtet, dass sich ein Drittel der Unternehmen sowohl bei Investitionen als auch bei Neueinstellungen zurückhalten könnte, wenn der Endkundenpreis weiter steigt. „Deshalb fordern wir dauerhaft eine spürbare Senkung des staatlichen Anteils von rund 45 Prozent am Strompreis“, so der Regionalgeschäftsführer.
Der Mittelstand ist das Rückgrat der Wirtschaft und könne nicht stets und ständig weiter belastet werden. Die Wirtschaft ist zudem, so Höfer, als Stromverbraucher und als Produzent von Energieanlagen von der Energiewende betroffen. „Fakt ist, der Mittelstand wird jetzt nicht mehr locker lassen, es muss hier etwas passieren, Entlastung muss her“, sagt Höfer.
Das, was der BVMW mit seiner Petition verfolgt, kommt natürlich nicht nur der Wirtschaft zu Gute. Der Verband sagt, dass Strom für alle Verbraucher bezahlbar, verfügbar und nachhaltig sein muss. Deshalb fordert er nicht nur moderate Strompreise und die sofortige Absenkung des staatlichen Anteils. Sondern auch, dass Energie vermehrt dort erzeugt wird, wo sie verbraucht wird. „So dezentral wie möglich und so zentral wie nötig. Auf jeden Fall sollten regionale Unternehmen einbezogen werden und wir nicht von Großen bestimmen lassen, was passiert“, erklärt Höfer. Der Bundesverband ist zudem der Überzeugung, dass die Forschung zur Stromerzeugung und Speicherung unterstützt werden muss.
Dass die Bemühungen des Verbandes auf politischer Ebene durchaus Gehör finden, kann Höfer mit Beispielen belegen. So gibt es seit drei Jahren einen politischen Beirat, der die Interessen des Mittelstandes gegenüber der Bundesregierung vertritt. Über diesen Beirat habe der BVMW angeregt, einen Kreditmediator zu berufen, der zwischen Banken und Unternehmen vermitteln kann. Höfer sagt, dass sich die Interessenvertretung zudem dafür eingesetzt habe, dass Privathaushalte Handwerkerrechnungen in größerem Umfang steuerlich absetzen können. Und auf Vorschlag des Verbandes wurde die Erbschaftssteuer im Sinne der Unternehmensnachfolge entschärft, nennt Höfer ein weiteres Beispiel. Nun drückt er die Daumen, dass auch die Energiepetition den gewünschten Erfolg hat. „Das hoffe ich sehr, für die Unternehmen und Privatleute“, sagt er.
Weitere Informationen zur Petition: www.bvmw.de/petition.html