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Unternehmen in Rasberg hat Nische für sich gefunden

Von UTA KUNICK 30.11.2009, 17:46

ZEITZ/MZ. - Der gebürtige Hamburger ist geschäftsführender Gesellschafter der Mühlen-, Maschinen- und Anlagenbau GmbH Zeitz. Als er in die Elsterstadt kam, um die Firma, die 2004 gegründet wurde und die aus dem Mühlenbau hervorging, zu übernehmen, standen hier zehn Leute in Lohn und Brot. Damals, so erinnert sich der Diplomingenieur, sei kreuz und quer gearbeitet worden. Eine klare Linie gab es nicht.

Löwe stellte sich erst einmal die Frage: Was wollen wir tun? Und er entwickelte eine Firmenstrategie. Heute ist der Mühlen-, Maschinen- und Anlagenbau ein Dienstleistungsunternehmen, das sich auf die Kunden einstellt. "Wenn jemand kommt und sagt, er braucht eine Maschine, ein Maschinenteil oder eine Verkleidung, dann bauen wir das. Wenn Ersatzteile benötigt werden oder etwas nicht läuft, übernehmen wir das ebenfalls", erzählt Löwe. So ist die in Rasberg ansässige Firma in verschiedenen Branchen tätig. Dazu zählen unter anderem die Lebensmittelproduktion, Brauereien und der Agrarsektor. Was hier an Technik benötigt wird, ähnelt sich.

"Wir freuen uns, dass wir eine Nische gefunden haben", erklärt Löwe. Das gesamte Spektrum angefangen von der Montage von Anlagen über Reparaturen von Maschinen bis hin zur Instandhaltung in der ganzen Bundesrepublik anzubieten, macht in seinen Augen keinen Sinn. Das funktioniere nur im Umkreis von zwei Kilometern und mit Kunden, die den Mühlen-, Maschinen- und Anlagenbau Zeitz kennen. Sich im Schwarzwald oder anderswo anzupreisen, bringe nichts. "Es gibt überall genügend regionale Anbieter", begründet der Geschäftsführer seine Strategie.

Das Unternehmen beschäftigt ausschließlich ausgebildete Fachleute, wie Konstruktionsmechaniker mit Schweißerprüfungen und Zerspanungsfacharbeiter. Wenn es sich erforderlich macht, holt sich die Firma Fachkräfte von außerhalb. Zu den jüngsten Auftraggebern zählte die Stärkefabrik in Alttröglitz. "Dort haben wir die Mühle montiert", spricht Michael Löwe. Auch bei Sinnack Backwaren im Gewerbegebiet an der B 2 in Droßdorf waren die Mühlenbauer am Wirken. Hier ging vor kurzem eine neue Produktionslinie in Betrieb. Die Mitarbeiter aus dem Mühlen-, Maschinen- und Anlagenbau haben dafür unter anderem die Versorgungsleitungen verlegt.

Blickt Michael Löwe auf die letzten fünf Jahre zurück, kommt er zu dem Entschluss: "Was wir damals ausrichten wollten, haben wir erreicht. Was nach wie vor fehlt, ist die Breite, um das ganze Spektrum auf mehr Kunden absetzen zu können." Wobei der vor zwei Jahren dazugekommene Agrarsektor ständig wachse, was Kunden und Umsätze betrifft. Dennoch ist Michael Löwe mit der Entwicklung zufrieden. Das trifft auch auf die Zahlungsmoral der Auftraggeber zu.

"Wir haben das Glück, mit großen Firmen zusammenzuarbeiten und brauchten uns bisher keine Sorgen zu machen, dass das Geld nicht kommt", so Löwe. Lösen Erstkunden einen Auftrag aus, müssen sie in Vorkasse gehen. Beim zweiten Mal wird ein Tag x als Zahlungstermin festgelegt. Das habe sich bisher gut bewährt.