Tochter-Mutter-Tanz zum Karneval Tochter-Mutter-Tanz zum Karneval: Warum in Reuden alles mit einer Schnapsidee anfing

Reuden - Fünf tolle Tage beginnen am Donnerstag in Reuden. Denn jetzt ist die Hochsaison der närrischen Zeit. Vom Weiberfasching bis zum Rosenmontag regiert in der Reudener Gaststätte „Drei Linden“ der Karneval. Die Besonderheit in Reuden: Hier tanzen gleich mehrere Mütter gemeinsam mit ihren Töchtern.
Zum Weiberfasching mit Töchtern auftreten: Alles begann mit einer Schnapsidee
„Eigentlich war es mal eine Schnapsidee. Wir wollten zum 20. Geburtstag meiner Tochter Vanessa ihr auf eine ganz besondere Art gratulieren und einen Mutter-Marsch aufführen. Also haben wir Mütter uns heimlich getroffen und geprobt“, erzählt Mandy Goldschmidt. Denn Tochter Vanessa ist schon seit zehn Jahren in der Reudener Karnevalsgesellschaft aktiv. Der Auftritt zum Geburtstag lief gut, die Überraschung glückte.
Während der Proben waren die Damen zu einem guten Team zusammengewachsen und entschlossen sich kurzerhand, zum Weiberfasching gemeinsam mit ihren Töchtern aufzutreten. Das war genau vor zwei Jahren. „Unsere Muttis saßen sowieso bei den Proben dabei, fuhren uns zur Probe und schauten zu“, erzählt Vanessa Goldschmidt weiter. So entstand die Idee, gemeinsam zu tanzen.
„Ich habe schon im Alter von sechs Jahren beim Fasching angefangen"
Draus entstand die zehnköpfige Damen-Tanzgruppe. Sie werden von Janett Just trainiert. Im Alltag arbeiten die Damen als Erzieherin, Friseurin, im Büro oder lernen noch in der Schule. Nach Feierabend trainieren sie gemeinsam. Als Gruppe haben sie in dieser Saison pro Abend zwei gemeinsame Auftritte, aber daneben hüpft so manche Dame noch in eine andere Rolle.
So spielt Vanessa im Märchen die Rolle der Gretel, auch das Tanz-Mariechen kommt aus ihren Reihen. Mit Alessandra (15 Jahre), Christin (23) und Claudia Thiele (43) stehen gleich drei Tänzerinnen einer Familie auf dem Parkett. „Ich habe schon im Alter von sechs Jahren beim Fasching angefangen und bin jetzt neun Jahre dabei“, erzählt Alessandra. Gemeinsam mit ihrer Freundin suchte sie damals ein Hobby im Dorf und kam zum Reudener Karneval.
Tanzen sei ein wunderbarer Ausgleich zum Alltag
Ihre ältere Schwester Christin war damals zuerst im Verein, wechselte später für mehrer Jahre zum Zeitzer Jugendtheater Karambolage und kam vor vier Jahren zurück zum Fasching. „Wir lieben die tolle Stimmung, die Fröhlichkeit und den guten Zusammenhalt im Dorf“, erzählt Christin Thiele.
Das Tanzen sei ein wunderbarer Ausgleich zum Alltag, geprobt werde dabei das ganze Jahr. Christin und Alessandra haben dabei ein besonders volles Abendprogramm, treten bei der Prinzengarde, den Reudener Dancegirls und bei „Nimm 2“ in Aktion.
„Unsere Mutter haben wir gemeinsam zum Mitmachen überredet. Zuhause sagte sie früher immer, sie wollte Sport machen. Da haben wir sie einfach mal zum Training mitgenommen“, erzählt Christin. Am Anfang sei das Training ganz schön anstrengend gewesen. „Wir Mütter brauchten nach unseren ersten Proben ein Sauerstoffzelt“, erzählt Claudia Thiele und lacht.
Dritte Mutter-Tochter-Paar kommt aus Theißen
Doch Gaudi, Geselligkeit und Frauenpower habe die Truppe zusammengeschweißt. „Manchmal befiehlt das Gehirn noch so schnelle Schritte, dass die Füße gar nicht hinherkommen, doch wir geben unser Bestes“, so erzählt Claudia Thiele.
Das dritte Mutter-Tochter-Paar Yvonne (48) und Madeleine Knoll (15) kommt aus Theißen. „Ich bin schon seit zehn Jahren im Verein, damals hat mich eine Schulfreundin mit zum Fasching genommen“, erzählt Madeleine Knoll. Seitdem blieb sie dem Hobby und dem Reudener Karneval treu. 99 Mitglieder zählt der Verein heute, das jüngste Mitglied ist ein halbes Jahr alt, das älteste fast 80 Jahre.
››Fünf tolle Tage beginnen am 20. Februar 19.33 Uhr mit dem Weiberfasching im Gasthof „Drei Linden“ in Reuden. Freitag und Sonnabend folgen Abendveranstaltungen, Rosenmontag die Party - jeweils 19.33 Uhr, Sonntag 14.33 Uhr der Seniorenfasching. (mz)