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Südzucker gerüstet für Kampagnestart

Von Hartmut Landes 15.09.2005, 17:07

Zeitz/MZ. - Für den Gebietsdirektor Zeitz der Südzucker AG beginnt wie für alle anderen mit der Zuckerherstellung Beschäftigten am Freitag mit der Rübenkampagne 2005 die entscheidende Phase des Jahres.

Die Voraussetzungen für eine ertragreiche Kampagne sind gut. "Wir erwarten eine sehr gute Rübenernte", sagt Vierling. Dazu habe das Wetter im feuchten August erheblich beigetragen. Auf jenen 25 000 Hektar Anbaufläche, von denen Rüben in die Zuckerfabrik nach Zeitz geliefert werden, wird ein Ertrag von 56 Tonnen pro Hektar erwartet. Das liegt über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Bei Proberodungen vor wenigen Tagen wurde ein Zuckergehalt von 17,5 Prozent gemessen. "Das ist gut, aber wir erwarten noch einen kräftigen Zuwachs", betont Vierling.

Gut gerüstet für den Start in die Kampagne zeigt sich auch das Südzuckerwerk in Zeitz. Direktor und Werkleiter Ernst Saueregger, der auch für das Werk im brandenburgischen Brottewitz verantwortlich ist, erklärt, technologisch habe es in der Fabrik keine wesentlichen Änderungen in Vorbereitung auf die neue Kampagne gegeben. Erweitert worden sei das Karbokalklager. Etwa 50 000 Tonnen fallen bei der Saftreinigung im Werk als Abprodukt an. Dieses wird jetzt ausschließlich am Standort Zeitz zur Rauchgasentschwefelung eingesetzt. Für rund zwei Millionen Euro wurde zudem ein Heizkessel in der Zuckerfabrik umgebaut. Eine Veränderung, die aufgrund veränderter Heizwerte der verwendeten Braunkohle notwendig geworden sei.

Nach den jetzigen Erkenntnissen soll die Rübenkampagne in diesem Jahr in Zeitz 103 Tage dauern, an denen 1,274 Millionen Tonnen Rüben verarbeitet werden. Das sind täglich rund 12 400 Tonnen. Mit dieser Auslastung befindet sich das Werk Zeitz an der Spitze der Südzucker-Fabriken in Deutschland. Geleistet wird die Arbeit von 149 Dauerbeschäftigten und acht Saisonkräften. Um die Belastung für Anwohner so gering wie möglich zu halten, wurden im Rübenhof erneut 450 Strohrundballen als Lärmschutzwand aufgestellt. Immerhin rollen während der Kampagne täglich etwa 600 Rübenlaster vom und zum Werk.

Mit Sorge blicken Vierling und Saueregger auf die vielen Baustellen, die sich derzeit in und um Zeitz auftun. An der Görschener Kreuzung auf der B 180 wird gebaut, in Bad Kösen, an den Autobahnabfahrten Naumburg und Weißenfels, am Granaer Dreieck, am Wendischen Berg, in der Albrechtstraße und und. "Es ist ja gut, dass in Sachen Infrastruktur jetzt etwas passiert, das kommt ja uns und auch anderen Betrieben sowie den Bürgern der Stadt zugute", sagt Saueregger. Aber gerade zum Kampagnebeginn sei es doch sehr heftig.

Besonders ungeduldig warten die Südzucker-Manager auf den Bau und die Fertigstellung der Südspange der Ortsumfahrung Zeitz. Sie bringe eine erhebliche Entlastung für den Verkehr in der Stadt. Noch im Spätherbst dieses Jahres können laut Bundesverkehrsministerium erste Arbeiten an der Trasse zwischen L 193 bei Kleinosida und B 2 in Richtung Gera beginnen. Wenige Vorarbeiten für das 13-Millionen-Euro-Projekt hat es auf dem Gelände der Zuckerfabrik bereits gegeben. Rohrleitungen und Kabel wurden mit Blick auf die Trasse der neuen Straße verlegt.