Die Alltagshelfer Sozialdienst „AmbuLife“ in Zeitz feiert zehnjähriges Bestehen
Worauf die Mitarbeiter zurückblicken.

Zeitz/MZ - In einem beengten, unscheinbaren Innenhof in der Gleinaer Straße in Zeitz haben sich die Mitarbeiter von „AmbuLife“ am späten Mittwochvormittag versammelt, um das zehnjährige Firmenjubiläum in Zeitz zu feiern. In dem Haus sind neben dem Büro des Sozialdienstes vier betreute Wohneinheiten untergebracht. Menschen mit geistigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen wohnen dort, die zwar alleine leben könnten, aber im Alltag auf Hilfe angewiesen sind.
Sozialdienst „AmbuLife“ in Zeitz feiert zehnjähriges Bestehen
An den Wänden der Büroräume hängen viele Plakate und Foto-Collagen: gemeinsame Urlaube, Ausflüge und Erlebnisse mit Mitarbeitern und Klienten. Zehn erfolgreiche Jahre der Sozialarbeit dokumentieren die Schnappschüsse. Gegründet wurde der Dienst mit der Hauptserviceleistung betreutes Wohnen 2007 in Naumburg. 2011 wurde der Standort in Zeitz eröffnet mit Teamleiterin Janina Bergk, die von Naumburg nach Zeitz wechselte und damit zunächst die einzige Mitarbeiterin in Zeitz war.
„Wir fingen mit zwei Klienten an, die wir in zwei Wohnungen betreuten“, erzählt die Erziehungswissenschaftlerin, die in Kretzschau aufgewachsen ist. „Nun ist das gesamte Haus mit betreuten Wohngemeinschaften belegt. In diesen Wohnungen leben jeweils drei volljährige Bewohner. Außerdem wohnt ein Klient alleine in einer Wohnung. Nach und nach haben wir mehr Hilfsangebote aufgenommen wie die Familienbetreuung seit 2017. Wir sind über die Jahre ein fester Träger der Jugendhilfe geworden“, freut sie sich.
Es geht vorrangig um Unterstützung im Alltag
Im Mittelpunkt der Arbeit von AmbuLife steht der Grundsatz, dass eine Unterbringung im Heim vermieden werden sollte. Stattdessen sollen die Klienten ermutigt werden, ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. Ziel sei es, das Selbstvertrauen zu stärken, erklärt Leiterin Claudia Höfler-Loff in ihrer Begrüßungsrede.
Darüber hinaus kümmern sich die zehn Mitarbeiter in Zeitz auch um andere Klienten, die ihnen entweder vom Sozialamt oder vom Jugendamt vermittelt werden. Es geht vorrangig um Unterstützung im Alltag: Schulden, das Haushalten mit Geld, fehlende Struktur im Alltag, Erziehungsprobleme - die Betreuer sehen sich als Organisatoren, die unterstützen und motivieren wollen.
Freude über Erfolg bei den Hilfesuchenden
Für die Klienten stehen auch Sport- und Freizeitangebote zur Auswahl wie Kickboxen, gemeinsame Spieleabende und Urlaube an der Ostsee. Das Kickboxen würde ihnen beispielsweise zu mehr Disziplin verhelfen und die gemeinsamen Aktivitäten bieten den sozialen Kontakt, der oft fehle, erklärt Bergk.
Sie freut sich über Erfolgsfälle, also Leute, die nach einiger Zeit der Unterstützung ihr Leben selbst bewältigen können, stellt aber auch fest: „Der Hilfsbedarf in Zeitz ist über die Jahre viel komplexer geworden. Die Leute kommen nun vermehrt mit Drogenproblemen zu uns, die natürlich mit vielen anderen Problemen einhergehen.“