Sekundarschule Elsteraue Sekundarschule Elsteraue: Reuden wird neue Partnerschule der Stammzellspender Datei

Reuden - Die Sekundarschule Elsteraue ist die neue Partnerschule der Deutschen Stammzellspender Datei (DSD). Am Dienstag besuchte Bildungsbeauftragte Grit Gröbel die Schule in Reuden, führte Workshops mit den beiden zehnten Klassen durch und überbrachte Schulleiterin Ines Kerta die Plakette. „In DSD-Partnerschulen greifen wir das Thema Blutkrebs und Leukämie auf, erzählen von bewegenden Einzelschicksalen und wollen junge Leute für die brisante Thematik sensibilisieren“, sagt Gröbel. Denn viele Jungen und Mädchen haben davon noch gar nichts gehört und sich darüber auch noch keine Gedanken gemacht. Die Statistik gibt diesem Anliegen Recht. Obwohl es die DSD-Schulpartnerschaften erst seit dem Frühjahr 2013 gibt, war bereits im vergangenen Jahr rund ein Drittel der neu hinzugekommenen freiwilligen potenziellen Stammzellenspender aus dieser Schulpartnerschaft. „Bis November 2015 erfolgte bereits die 29. Stammzellenspende hervorgegangen aus einer DSD-Schultypisierung“, nennt Grit Gröbel Zahlen. Andererseits erkrankt in Deutschland etwa alle 45 Minuten ein Mensch an Leukämie.
Nur ein erster Schritt
„Bedenkt man, dass mittlerweile 80 Prozent der erfolgreichen Stammzellentransplantation durch Spenden von sehr jungen Menschen stammt, wird die Bedeutung der Aufklärung wichtig, deshalb gehen wir auch an Sekundarschulen wie in Reuden“, so Gröbel. Und Schulleiterin Ines Kerta knüpft die Verbindung zu verschiedenen Unterrichtsinhalten. „Das Thema spielt im Biologie-Unterricht in der Genetik eine direkte Rolle, Pro und Kontra einer solchen Spende wird desweiteren in Deutsch diskutiert, und auch in Ethik, Religion oder Sozialkunde kann man die Stammzellenspende thematisieren“, sagt Kerta. Die Unterschrift zur Vereinbarung als Partnerschule ist demzufolge nur ein erster Schritt, Workshops sollen folgen.
„Ich habe von der Stammzellspende bis lang nur ganz allgemein etwas gehört. Jetzt konkrete Informationen aus erster Hand zu bekommen, finde ich gut“, sagt Alexander Matthes. In seiner Verwandtschaft, so sagt der Zehntklässler aus Reuden, gibt es jemanden, der an Krebs erkrankt ist. „Ich habe schon mal überlegt, ob ich mitmachen würde“, sagt der 15-Jährige. Doch falls er sich dazu entschließt, muss er noch warten. Denn typisieren lassen darf er sich erst mit 18 Jahren. „Auf jeden Fall regt mich der heutige Workshop zum Nachdenken an“, stimmt Maria Pfauter aus Langendorf ihrem Mitschüler zu. Denn auch in ihrem Dorf ist jemand an Krebs erkrankt. „Über Blutspende habe ich schon nachgedacht. Heute weiß ich, dass man sich dabei gleich als Stammzellenspender typisieren lassen kann“, sagt die Zehntklässlerin.
„Wir suchen in der Region auf jeden Fall auch ehrenamtliche Mitstreiter, die zum Beispiel bei Typisierungen mit helfen“, deutet Gröbel noch ein weiteres ehrenamtliches Betätigungsfeld an. (mz)
Weitere Informationen www.deutsche-Stammzellenspenderdatei.de.