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Schwertransport in Zeitz Schwertransport in Zeitz: Ein Riese geht auf Reisen

Von Yvette Meinhardt 27.08.2013, 17:43
530 PS hat die Zugmaschine des Schwerlastransporters. Er ist 19 Meter lang.
530 PS hat die Zugmaschine des Schwerlastransporters. Er ist 19 Meter lang. Hartmut Krimmer Lizenz

Ein Schwerlastzug aus Zeitz befährt die B 91 in Richtung Autobahn A 38 und kann nicht überholt werden. Dies meldete ein Radiosender am Montagabend. Ein 36 Tonnen schwerer Planetenträger aus dem Werk Zeitzer Guss geht auf eine 470 Kilometer lange Reise in den Großraum Dortmund. In sieben Wochen wurde der Koloss mit einem Durchmesser von 4,50 Meter gefertigt, angefangen vom Formen, Gießen, Putzen, Strahlen. Der Riese besteht aus Gusseisen mit Kugelgraphit, ein Werkstoff, der gießtechnisch gut beherrschbar ist und die Eigenschaften des fertigen Produktes denen vom Stahl ein wenig näher bringt. Etwa 20 Teile dieser Art verlassen das Zeitzer Werk in einem Jahr, finden als rotierendes Teil vor allem in der Energietechnik (Windkraft) Verwendung. Doch dieses Teil soll in einer Zementmühle verwendet werden.

Mit einem Kran wird der Planetenträger auf den Schwerlaster gehoben. Fahrer Dennis Roblesky sitzt hinter dem Lenkrad der 530 PS starken Zugmaschine. Der Trailer ist 19 Meter lang und im Normalfall 2,50 Meter breit. Doch bei dieser Fahrt besitzt er eine Überbreite von 4,50 Metern und braucht aus diesem Grund ein „zusätzliches Auge“, sprich ein Begleitfahrzeug. Per Funk ist der Fahrer mit seinem Begleiter Volker Birr verbunden und steht mit ihm in ständigem Kontakt. „Wir haben zufälligerweise am selben Tag in unserer Firma Betzitza in Naumburg angefangen“, sagt Birr.

Seit 2011 sind sie ein Team. Für Firmenchef Jörg Betzitza ist diese Fahrt nichts Außergewöhnliches, denn das Familienunternehmen hat sich auf Schwerlasttransporte spezialisiert. „Wir haben zum Beispiel das Schiff zur Sanierung des Freibades in Rehmsdorf gebracht und ein anderes Boot an die Goitzsche geliefert“, erzählt Betzitza. Fünf Transporter der Firma sind allein am Montagabend unterwegs.

„Vor allem auf der Autobahn und an den Kasseler Bergen bildete sich hinter uns ein Stau“, erzählt Roblesky am Tag danach am Telefon. Pünktlich um 6 Uhr hat der Schwerlastzug sein Ziel in Förde erreicht. „Nach dem Abladen gingen wir schlafen“, verrät Roblesky. Sein fahrendes Hotel hat er gleich dabei, denn im Truck gibt es ein Bett, Kühlschrank und Fernseher. Gegen 17 Uhr geht es dann zurück in den Burgenlandkreis.

Dennis Roblesky gibt das Startsignal.
Dennis Roblesky gibt das Startsignal.
Hartmut Krimmer Lizenz