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Schulprojekt Schulprojekt: Die Papiermacher

Von Iris Richter 26.06.2012, 17:47

Osterfeld/MZ. - Kann man aus alten Milchverpackungen wieder neues Papier herstellen? Dieser Frage gingen die Mädchen und Jungen am Dienstag der Osterfelder Grundschule nach. Und mehr noch: Die Grundschüler probierten selber aus, wie man aus leeren Getränkepäckchen neues Papier gewinnt.

Zur Seite stand ihnen dabei Michael Koßmann, freier Journalist aus Hannover, der in die Rolle des Joe Clever schlüpfte und den Erst- bis Viertklässlern erklärte, wie das denn so geht mit der Papierherstellung. Koßmann hatte extra dafür Apparaturen im Klassenraum aufgebaut, mit denen die Mädchen und Jungen die alten Milchtüten in ihre Bestandteile zerlegen konnten. Natürlich wurden Plastik- und Silberfolienreste getrennt, bevor dann der eigentliche Rohstoff - Zellstofffasern - zutage trat und sich in Windeseile wieder in ein neues Blatt Papier verwandeln konnte.

Ganze drei Sekunden brauchte der Supertrockner, bevor das Material so trocken war, dass es weiter verarbeitet werden konnte und letztlich zwischen zwei Zeitungsseiten landete, um dort 24 Stunden lang getrocknet zu werden. "Zum Glück haben wir morgen Gestalten, da können wir vielleicht darauf malen", freute sich Simon Wittow aus der 3. Klasse.

Wie seine Mitschüler hatte der Junge Riesenspaß dabei zu sehen, wie aus den alten Tetra Paks etwas Neues wurde. "Aber warum ist denn das neue Papier gar nicht richtig weiß?", wollte Emma Pflügner von Joe Clever wissen. Und der erklärte dann, dass bei der Papierherstellung eine Chemikalie zugesetzt wird, die das Endprodukt letztlich ausbleicht. Doch auch Joe Clever hatte an die Kinder eine Frage, denn er wollte wissen, ob die Mädchen und Jungen wüssten, warum es so wichtig ist, alte Dinge zu recyceln.

Und natürlich hatten die Osterfelder Schüler beim Papier eine Antwort parat. "Na weil dann weniger Bäume sterben müssen", meinte der Drittklässler Jeremy Heier. Initiiert wurde die mobile Papierfabrik übrigens von den Firmen Tetra Pak und Vogtlandmilch, die damit nicht nur in Sachen Umweltschutz ein Zeichen setzen wollten, sondern Kindern auf spielerische Art und Weise demonstrieren wollten, wie Nachhaltigkeit in der Praxis funktioniert.