Schloss Goseck Schloss Goseck: Im Sommer viel Theater um Troja
Goseck/MZ. - Zunächst findet am 24. Mai ein griechischer Abend im Schlosshof mit Theodora Baka (Gesang) und Rainer Scheurenbrand (Gitarre) statt. Auch kulinarische Spezialitäten aus dem südosteuropäischen Land wird es geben. Mit der Sängerin und ihrem Ensemble will der Vorsitzende vom Verein Schloss Goseck, Sebastian Pank, danach CD-Aufnahmen einspielen. Zudem bestreitet die Griechin den Abschlussabend der 13. Internationalen Tage der mittelalterlichen Musik in Freyburg.
Am 26. Juni folgt mit "Troja" in Goseck ein Theaterabend wie im vergangenen Jahr, als "Ein Sommer auf dem Lande" im Schlosshof zahlreiche Zuschauer begeisterte. Einige jener Schauspieler, die Turgenjews Stück Leben einhauchten, werden auch diesmal in der Berliner "TheaterschaffT" dabeisein. Am 24. August wird mittelalterliche Musik aus Frankreich faktisch den Schlusspunkt unter das 31. Weinbergfest setzen, das an jenem Wochenende stattfindet. Zwei weitere Konzerte sind am 28. September anlässlich der 950 Jahre Kirchweihe durch Adalbert von Bremen vorgesehen. Dabei soll möglichst das Ensemble "belladonna" das Mittelalter lebendig werden lassen. Außerdem sollen Jazz-Improvisationen des Gitarrenvirtuosen Falk Zenker erklingen.
Zwei Messen - eine gegen Mitternacht, weil die eigentliche Weihe an einem 29. September stattfand - werden mit kirchlichen Würdenträgern in der Schlosskirche gefeiert. Daneben soll eine Musikinstallation in verschiedenen Räumen auf die Besucher wirken. Eine Ausstellung zur Geschichte wird zu sehen sein, und außerdem will Pank versuchen, dass das Schloss endlich auch in die Straße der Romanik Aufnahme findet, nachdem sich hier zuletzt so viel getan hat und Kirchendach sowie Nordturm und der Südgiebel saniert worden sind. Der Vereinsvorsitzende argumentiert, dass schließlich die 1046 geweihte Krypta der Schlosskirche eine der ältesten im Lande ist.
Obwohl sich Sebastian Pank mehr seiner Firma "Raumklang" widmen muss, ist das Programm recht umfangreich. Während im Vorjahr nur 9 000 Euro an Fördermitteln - ein Bruchteil der beantragten Summe - flossen, wird man in diesem Jahr noch weniger finanzielle Unterstützung bekommen. Pank bleibt dennoch Optimist und hofft, in zwei, drei Jahren auf das Ende der Durststrecke. Immerhin werde man das Europäische Musik- und Kulturzentrum ohne eine Festanstellung nicht weiter profilieren können. Auf eine entsprechende Anfrage hat der Landkreis aber jedenfalls erst einmal abschlägig geantwortet.
Damit bleibe gegenwärtig nur eine kommerzielle Nutzung mit Übernachtungen und Raumvermietungen. Auch die funktioniere allerdings nur, wenn die Sanierung vorangetrieben werde und das Nutzungskonzept greife.
Das vergangene Jahr war für Pank trotz leicht rückläufiger Zuschauerzahlen erfolgreich. "Den Bonus des Neuen gibt es nicht mehr. Nun muss man mit interessanten Veranstaltungen auf hohem Niveau locken." Der englische Jazz- und Bluessänger Paul Millns und das Ensemble "Das blaue Einhorn" gehörten 2002 zweifellos zu den Höhepunkten.
Auch die Zusammenarbeit mit Novalis- und Schützverein aus Weißenfels war mit einer kleinen Ausstellung und einem Konzert während der Schütztage fruchtbringend. Hier will man weiterarbeiten, auch um angesichts der wenigen finanziellen Mittel eine gemeinsame Werbung finanzieren zu können.