Schalke-Affäre Schalke-Affäre : Stadtwerke Zeitz zeigen Ex-Chef an

Zeitz - Die Stadtwerke Zeitz stellen Strafanzeige gegen den langjährigen Geschäftsführer Andreas Huke. Das sagte Pressesprecher Sebastian Nicolai auf MZ-Nachfrage. Demnach hat ein vom Unternehmen beauftragter Anwalt eine 50-seitige Schrift am Donnerstag in die Post gegeben.
Ob es zu einer Anklage gegen Andreas Huke und eventuell auch gegen weitere Personen kommt, entscheide nun die Staatsanwaltschaft, so Lars Ziemann, Geschäftsführer des Unternehmens. Andreas Huke war Mitte November zusammen mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden und Zeitzer Ex-Oberbürgermeister Volkmar Kunze (FDP) von der Gesellschafterversammlung des Unternehmens abberufen worden. Aufgrund mehrerer anonymer Anzeigen strengte die Staatsanwaltschaft Halle Ermittlungen wegen Verdachts auf Untreue gegen den Ex-Manager an. Die Strafanzeige der Stadtwerke Zeitz gegen ihren Ex-Mitarbeiter ist nun die erste Anzeige mit bekennendem Absender. Erster Auslöser für die Abberufung des Geschäftsführers war der interne Brief eines ehemaligen Mitarbeiters, der schwere Vorwürfe gegen Huke erhob. Im Rahmen einer internen Sonderprüfung hat das Unternehmen nach eigenem Bekunden monatelang Beweise gesammelt, die in der Anzeige gipfeln.
Seit Andreas Hukes Abberufung sind zahlreiche Einladungen der Stadtwerke Zeitz an Politiker, Persönlichkeiten und teils hochrangige Polizisten zu exklusiven Fußball-Auflügen in eine eigens gemietete VIP-Loge der Gelsenkirchener Veltins-Arena bekanntgeworden.
Huke hat seinen Ex-Arbeitgeber seinerseits verklagt, will eine Abfindung erstreiten und hat dafür den Promi-Anwalt und Ex-DDR-Innenminister Peter-Michael Diestel engagiert. Der sieht der Strafanzeige der Stadtwerke nach eigenem Bekunden „extrem gelassen entgegen“ und wittert weiterhin ein Komplott gegen seinen Mandanten, in dem es um „wirtschaftliche Verteilungskämpfe“ unter den Stadtwerke-Gesellschaftern geht.
Bereits im Dezember hatten Huke und sein Anwalt erklärt, dass ihnen bislang keinerlei Gründe für die fristlose Kündigung genannt worden sind. Die Stadtwerke hatten erklärt, der Entlassene habe Gesprächsangebote abgelehnt. (mz)
