PokemonGo PokemonGo: Zeitz jagt die kleinen Monster

Zeitz - Der „normale“ Innenstadtbesucher wundert sich, der Elektronikhändler reibt sich die Hände: Auch in Zeitz grassiert das Pokémon-Go-Fieber. Und so laufen sie durch die Stadt, die Monsterjäger, Arme lang, das Handy in den Händen, suchend und findend - die Pokémons und Pokéstops.
Und weil sich beim Spielen der Handyakku leert, als hätte jemand in einem vollen Waschbecken den Stöpsel gezogen, tirilieren jene Verkäufer, die sogenannte Powerbanks im Angebot haben. Powerbanks sind wiederaufladbare Energiespeicher, mit denen unterwegs der Handyakku aufgeladen werden kann. Der Absatz von diesen Geräten ist spürbar gestiegen, seit die Menschen hierzulande Pokémon Go spielen, hieß es aus einem großen Elektronikmarkt in Zeitz.
Vor allem 20- bis 30-Jährige
Und auch David Müller, den man hierzulande vor allem mit seinem Spitznamen „Adde“ kennt, sagt: „Der Verkauf hat um 200 Prozent zugelegt.“ Adde hat einen Laden an der Zeitzer Michaeliskirche, handelt mit E-Zigaretten und gehört zu den Pokémon-Go-Spielern. Vor allem 20- bis 30-Jährige seien es, die das seit der vergangenen Woche auch in Deutschland erhältliche Spiel spielen. Dass vor allem diese Altersklasse den Taschenmonstern erlegen ist, erklärt Müller so. Die Figuren waren in der Kindheit dieser Altersklasse aktuell.
Viele von ihnen sind mit Pokémon-Karten oder -Filmen groß geworden. Und nun werden Erinnerungen wach. Eine Aussage, die Lars Porschitz aus Zeitz unterstreichen kann. „Ich bin mit Pokemon groß geworden“, sagt er an der Michaeliskirche. Denn dort ist ein sogenannter virtueller Pokestop, also ein Punkt, an dem sich der Akteur Bälle holen kann, mit denen später Pokémon gefangen und gesammelt werden können.
Pokéstops in Zeitz
Das Besondere: die Pokéstops befinden sich zum Beispiel an sehenswerten Stellen in der Stadt, wie an der Pferdeplastik auf dem Roßmarkt, im Bereich des Schlosses Moritzburg. Sie zeigen aber auch hübsche Details an Häusern, auf die manch einer ohne Spiel vielleicht gar nicht aufmerksam werden würde. Wer diese Orte auserkoren hat und entschieden hat, wo Pokéstops zufinden sind, da sind selbst eingefleischte Spieler wie der 24-jährige Tizian George überfragt.
Und weil das Spiel anregt, historische Orte und Sehenswürdigkeiten zu besuchen, sagt David Müller, dass es ein guter Tourführer für die Stadt ist. Und es verbindet. Denn längst trifft man sich in Gruppen, um dem Spiel zu frönen. In Zeitz beispielsweise habe jüngst die erste Poké-Nacht stattgefunden. Rund 150 Monsterjäger sollen da über Stunden auf Tour gewesen sein. Längst gibt es auch im sozialen Netzwerk Facebook eine spezielle Zeitzer Gruppe. Ihr Name: „PokemonGO Spieler Zeitz“. (mz)