Piks stößt nicht nur auf Gegenliebe
ZEITZ/MZ. - Dass die Impfstelle ein wenig schmerzen und der Arm ein bisschen schwer werden kann, stört die Frau weniger. "Ich bin Diabetikerin und möchte kein Risiko eingehen, deshalb habe ich mich für die Impfung entschieden", erklärt Christine Grasmeier. Die Impfung an sich fühle sich an wie die normale Grippeimpfung, ein Piks, nicht mehr, stellt sie fest und zupft am Ärmel ihres Pullis.
Nun hofft Christine Grasmeier, geschützt zu sein, vor jener Grippe, die seit Monaten weltweit Gesprächsstoff bringt, nicht nur wegen der Krankheit an sich. Denn diskutiert wird auch, ob man sich nun impfen lassen sollte oder nicht. Eine Frage, die Simone Dörfer und Schwester Andrea Meyer für sich längst mit ja beantwortet haben. Die Impfung ist jetzt gut eine Woche her, und beide fühlten sich pudelwohl, sagen sie. Motivation für den Impfschutz liege natürlich auch im Beruf begründet. Schließlich könnten Ärztin und Sprechstundenschwester die ersten sein, "die was abkriegen und den Virus weitergeben könnten".
Die Ärztin beobachte allerdings, dass die Impfbereitschaft wächst. "Die Leute waren zunächst zurückhaltend und abgeschreckt, jetzt tauen sie langsam auf", sagt Simone Dörfer. Das liege ihrer Meinung nach auch an der zunehmenden Zahl der Schweine-Grippe-Fälle und an der Überzeugungsarbeit, die geleistet werde. Von der lässt sich Torsten Sattler (39) jedoch nicht beeinflussen. Der Mann aus Spergau ist Donnerstag vormittag in der Wendischen Straße in Zeitz unterwegs und sagt: "Ich lasse mich nicht impfen, das brauche ich nicht." Auch auf den sonst üblichen Grippeschutz verzichte er grundsätzlich. Und die Schweinegrippe halte er nicht für gefährlicher. Um sein Immunsystem fit zu halten, treibe er Sport. "Ich spiele Fußball, gehe ab und an joggen oder schwimmen", sagt er. Außerdem esse er Vitamine. Anders sieht es Mandy Worms (30): "Ich habe mir bereits einen Impftermin geholt." Schließlich sei schon etwas Angst vorhanden, sich mit dem neuen Virus zu infizieren. Zur normalen Grippeimpfung gehe sie ja auch regelmäßig. Vor dem Serum habe sie keine Angst, schließlich sei es ja für den Markt freigegeben worden. Ines Tuch (39) aus Zeitz muss sich noch entscheiden. Zwar sei sie gegen die normale Grippe geimpft, ob sie sich mit einem Wirkstoff gegen die neue Grippe schützen lasse, da sei sie noch am Überlegen. Als Hürde stehe zum Beispiel noch der Arztbesuch an sich im Wege. "Aber wenn es noch mehr reinhaut, dann lasse ich mich gewiss impfen", meint Ines Tuch. Christiane Feine hat sich entschieden. Gegen die Impfung. Sie fürchte zum Beispiel Nebenwirkungen, auch wegen des diskutierten Quecksilbers im Impfstoff. Die 50-Jährige aus Zeitz versuche sich selbst zu schützen, unter anderem damit, eher Distanz zu anderen Menschen zu wahren und lieber einmal weniger die Hand zu geben.
Einen anderen Standpunkt vertritt Peter Fuhrmann (64) aus Kretzschau. Er wolle sich auf jeden Fall schützen lassen, weil er sich die Krankheit weder einfangen noch sie weitergeben möchte. Und er würde es begrüßen, wenn sich recht viele Menschen gegen das H1N1-Virus impfen lassen würden. So in etwa sieht es auch Klaus Reuner aus Tröglitz. Der 70-Jährige sagt, er fahre am Wochenende oft übers Land und wolle auf Nummer Sicher gehen. "Ich möchte nicht angesteckt werden und andere nicht anstecken", deshalb lasse er sich auf jeden Fall impfen. Der Termin für die kommende Woche steht seit gestern Vormittag fest. Vor ein paar Tagen habe er schon die normale Grippeschutzimpfung bekommen.
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