Pferdezucht Pferdezucht: Magnet für ganze Familie
Göthewitz/MZ. - Seitdem die Söhne das alte Gutshaus mit dem einstigen Parkgelände dazu gekauft haben, können die acht Tiere, um die sich Werner Scharf mit einem Freund jeden Tag kümmert, einen beachtlich großen Auslauf nutzen. Der Senior freut sich über das Engagement der ganzen Familie für ihren Heimatort und die Pferde, das ihm auch immer wieder regelmäßig den Besuch der Kinder und Enkelkinder aus Leipzig, Miltitz und Schkorlopp garantiert.
Sein Jüngster, Andreas, firmiert mit dem Vater gemeinsam sogar als Araberhof A & W Scharf. Der "verrückteste Pferdenarr" der sei aber er selbst, gibt der Bauer zu, der schon Pferde hatte, bevor die elterliche Bauernwirtschaft mit ihren Tieren 1966 in die LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) einging. Doch wenig später holte sich Werner Scharf wieder Pferde. Seine Kinder wuchsen mit Ponys auf. Neun Fohlen wurden davon in seinen Ställen geboren. 1980 wurden die kleinen Tiere von großen, kräftigen abgelöst. Bis in die neunziger Jahre hinein hatte er zwei Haflinger-Stuten, erst 1994 gab er die letzte davon weg. Zehn Fohlen hatten sie ihm geboren.
Seitdem Werner Scharf sich im Ruhestand voll und ganz seinem Hobby, den Pferden, widmen kann, ist der Zuchtbetrieb intensiviert worden. Auf die Geburt vom insgesamt 34 Fohlen kann der Senior mittlerweile zurückschauen. Trotzdem ist das längst kein Geschäft, sondern kostet viel Mühe und Arbeit und wird vor allem mit Spaß und Freude belohnt, so der Göthewitzer. Und er genießt es, die Tiere zu füttern und zu striegeln. Auf den Pferderücken wagt er sich mit seinen 70 Jahren nun nicht mehr. Zuchtschauen mit den Tieren sind für ihn heute die großen Tage, die ihm Anerkennung einbringen. Zum Ringreiten schaut er sie sich auch manchmal mit Vergnügen an.
Das Zu- und Ausreiten überlässt er der Familie und einer guten Bekannten. Seine 14-jährige Enkelin aus Miltitz kann zum Beispiel perfekt mit den Pferden umgehen. Schließlich werden die Tiere auch nur verkauft, wenn sie für den Sattel reif sind. Den Nachfragen von Mädchen aus dem Dorf nach Reitmöglichkeiten muss Werner Scharf aber immer absagen, weil er die damit verbundene Verantwortung nicht übernehmen kann.