Nonnewitz Nonnewitz: Trafo-Defekt zerstört Geräte

Nonnewitz/MZ/JUR - Was ist das?, fragten sich am Mittwochnachmittag viele Nonnewitzer. Wer Licht eingeschaltet hatte, sah es flackern. Bei Roland Küster ging zwei Mal wie von Geisterhand der Fernseher aus. Irgendwann machte es Peng. Und wieder und wieder Peng. Die Knallgeräusche kamen von Geräten, die wegen zu großer Spannung durchbrannten. Am Ende blieb auch der Strom weg.
Der Netzbetreiber Redinet fand die Ursache Mittwoch gegen 17 Uhr: In seiner Trafo-Station in Nonnewitz arbeitete seit etwa einer Stunde zuvor ein Transformator nicht mehr richtig - er leitete zu viel Strom weiter. Statt der üblichen 230 Volt, kamen 400 Volt in Privathaushalten, bei Geschäften und der Straßenbeleuchtung an. Nicht alle Geräte ertrugen das.
40 Haushalte in der Nähe des Trafo-Häuschens in der Dorfstraße waren vom Defekt betroffen. Auch die Straßenbeleuchtung im Zeitzer Weg ist kaputt. Mit einem Schaden zwischen 3 000 und 5 000 Euro rechnet Ortsbürgermeister Ralf Schenk (parteilos) allein für die Straßenlampen.
Alle Stecker raus
Bei Ronald Gutzer hat es die Heizungssteuerung erwischt. Er rechnet mit Kosten um die 2 500 Euro. Allerdings hat er das bislang nicht überprüfen lassen und die Schadenssumme noch nicht gemeldet. Er sagt, er sei froh, dass dies der einzige Schaden war. Das hat die Familie sicher auch Sohn Florian Gutzer zu verdanken. Der ist nämlich Elektriker und habe gleich gesagt: Hier stimmt was nicht, alle Stecker raus, berichtet seine Mutter Steffi.
Roland Küster war am Nachmittag ausnahmsweise zu Hause. Er erzählt: „Der Nachbar hat angerufen und gefragt, ob das Licht bei mir auch flackert.“ Er prüfte und stellte fest: Das Licht flackert, die Stromstärke schwankt bis zum Anschlag. Dann habe ein Nachbar dem anderen Bescheid gesagt, dass etwas nicht in Ordnung sei.
Küster zog alle Stecker - fast alle. Einen Multischalter für seine gekoppelte Sat-Anlage hatte er vergessen. Plötzlich habe es in der Garage geknallt und dort habe der Schalter gequalmt, sagt er. Auch zwei Receiver und ein Fernseher hätten den Geist aufgegeben. Küster ist ein Tüftler, er hat für seinen Fernsehempfang erst mal Ersatz geschaffen, aber die Geräte müssen ja doch repariert oder ersetzt werden. Einen Termin mit dem Fachhändler hat er schon gemacht. Und schützen können hätte man sich vor so etwas ohnehin nicht.
Mit Hilfe eines Generators erhielten die Anwohner 21 Uhr Strom. Am Donnerstag wurde dann der schadhafte Transformator durch einen neuen ersetzt. Kranführer Michael Knopf hob erst die Deckenplatte des Häuschens ab, dann den defekten Trafo heraus. Ronald Röchert wies ihn ein, als er den neuen Trafo hineinhievte. Gemeinsam mit Uwe Keil montierte er den neuen. Am Abend kam der Strom wieder aus seiner üblichen Quelle.
