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Neuer Radiosender Neuer Radiosender: Ab Donnerstag berichtet die Burgenland-Welle

Von Julia Reinard 11.02.2014, 18:24
Ingo Götze erklärt Projektteilnehmerin Sindy Gläser, wie das Einsprechen in der schalldichten Kabine funktioniert.
Ingo Götze erklärt Projektteilnehmerin Sindy Gläser, wie das Einsprechen in der schalldichten Kabine funktioniert. Hartmut Krimmer Lizenz

Zeitz/MZ - Einmal werden sie noch wach, heißa, dann ist Radio-Tag. Das könnten sich die derzeit zwölf Mitstreiter des Senders Burgenland-Welle sagen. Denn am Donnerstag gehen sie zum ersten Mal „on air“. Ab zwölf Uhr senden sie für eine Stunde aus Zeitz, auch wenn man das heute noch kaum glauben kann. Sie stecken gerade mitten Umbauarbeiten und Vorbereitungen.

Zur Zeit wird gebohrt und gesaugt, Kabel werden gezogen. Die Sprecherkabine, in der die Sendungen produziert werden, ist am Dienstag erst fertig installiert worden. Dann konnte Ingo Götze, Leiter des Projektes bei dem Bildungs- und Beratungsinstitut (BBI), sich zum Beispiel mit Sindy Gläser mal in die Kabine stellen und ihr zeigen, was bei einer Aufnahme alles zu beachten ist.

Die 31-jährige Osterfelderin ist wie alle Teilnehmer in Hartz-IV-Bezug, war aber gleich interessiert, an diesem ungewöhnlichen Projekt teilzunehmen. Auf einem großen Plakat, das die Teilnehmer in den vergangenen Wochen gemacht haben, sind alle mit Bild und Position gelistet. Neben Sindy Gläsers Bild steht „Sachbearbeiterin“.

Ingo Götze hat einiges vor mit seiner Crew: Der Sendestart umfasst nur eine Stunde, aber das Programm soll Stück für Stück ausgebaut werden. Sein Ziel: im Zwei-Schicht-System zu senden. Thematisch soll es sowohl um Jobmöglichkeiten als auch um kritische Berichterstattung und Veranstaltungstipps gehen. Die Teilnehmer sollen so einerseits an Selbstbewusstsein und Fähigkeiten gewinnen, andererseits Kontakte zu Firmen knüpfen. (jur)

Jeder sei da ein bisschen nach seinen Fähigkeiten eingeordnet worden, erzählt Michael Lange. Bei ihm steht „Webdesigner“. Und in der Tat, er war es, der die Internetseite www.Burgenland-Welle.de, die jetzt bereits aufrufbar ist, gestaltet und gefüllt hat. Ab Donnerstag soll über diese Seite der Sender zu empfangen sein. Lange ist seit drei Wochen mit im Team. Sein Ansporn war: „Ich möchte das Projekt unterstützen“, erzählt er. Und nach einer Ausbildung als gestaltungstechnischer Assistent und einem Semester als Design-Student, dem allerdings keine weiteren Studienjahre folgten, kann er dieses Wissen perfekt in die Gruppe einbringen. Er weiß: „Es muss noch viel an der Seite gemacht werden.“ Und er weiß auch: in sehr kurzer Zeit.

Vor ein Mikrofon will Lange erst mal nicht, er habe aber auch genug zu tun mit dem Internetauftritt, erklärt er. Auf dem verändert sich ständig etwas. So gibt es schon eine Wetteranzeige und eine Verbindung zur gleichnamigen Facebook-Präsenz. Unter dem Punkt „Sendeplan“ gibt es bislang einen Termin: für Donnerstagmittag steht dort: „Sendestart Burgenland-Welle“.

In ihrer ersten Sendung werden die Teilnehmer sich und das Projekt vorstellen. Leiter Götze ist zuversichtlich, dass das technisch und personell klappt - trotz der wenigen Zeit, die die Teilnehmer jetzt an Mikro und Reglern üben können. „Wir wollen realistische Arbeitsbedingungen. Bei einer Firma würde auch ein Termin gesetzt, an dem dann alle starten. Und das hier ist eine Art Übungsfirma“, sagt er.

Also macht jeder seine Arbeit. Der Webdesigner werkelt an der Seite, damit sie zum Startschuss läuft. Alle müssen mal mit dem Mikrofon üben, so dass das Einsprechen klappt. Immerhin: Es wird nicht live gesendet. „Wir produzieren am Vormittag und dann wird es mittags gesendet“, erklärt Götze. Aber das Programm soll Stück für Stück ausgebaut werden. Auch nach dem Start bleibt also viel Arbeit.

Michael Habla, Techniker des Teams, bittet vor der Kabine schon mal um Ruhe.
Michael Habla, Techniker des Teams, bittet vor der Kabine schon mal um Ruhe.
Hartmut Krimmer Lizenz