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Neuer Deich schützt vor der Elster

Von Uta Kunick 12.12.2007, 18:17

Zangenberg/MZ. - Das Wetter stand am Mittwoch nicht auf der Seite der Bauschaffenden. Durch die Regenfälle der letzten Tage hatte sich der Boden voll gesaugt und das Wasser befand sich an Stellen, wo es eigentlich nichts zu suchen hat.

So bemängelte Günter Bretschneider, Sachgebietsleiter vom Hoch- und Tiefbauamt der Stadt Zeitz, im neu angelegten Radweg drei Senken, in denen sich das Wasser staute. Hier machen sich unter anderem Nacharbeiten erforderlich.

Ein weiteres Problem tat sich in Höhe der Gartenanlage auf, wo der Weg mit Abschluss der Baumaßnahme höher als die vorderen Parzellen liegt, so dass Erde aufgeschüttet wurde. "Das ist keine Lösung. Irgendwann fault der Gartenzaun weg und die Leute beschweren sich", bemerkte Bretschneider. Steve Kobsch von der Planungsgesellschaft Scholz und Lewis, die für die Bauüberwachung verantwortlich zeichnet, erklärte, dass alles in Absprache mit dem Gartenvorstand lief, was Ortsbürgermeister Bernd Jäger (parteilos) bestätigte. Dennoch forderte Bretschneider zur Absicherung ein Schriftstück ein. Trotzdem können die Anwohner zufrieden sein. Dass ein Großteil des Weges mit einer Asphaltdecke versehen wurde, war nämlich anfangs gar nicht vorgesehen.

"Uns hätte eine Schotterdecke gereicht", erklärte Christine Strüpling, Bauleiterin vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW). Nun ist nur das Teilstück - beginnend hinter den Gärten bis zur Bahnanlage - mit Schotter versehen. Weil sich Zangenbergs Ortsbürgermeister für den Radweg stark machte und Unterstützung bei der Stadt Zeitz fand, die sich finanziell beteiligte, entstand parallel zum neuen Hochwasserschutzdeich, ein asphaltierter Weg. Jäger ist froh darüber, dass nach der Hochwasserkatastrophe im Jahr 2002, als sich herausstellte, dass sich der alte Deich in einem desolaten Zustand befand, ein neuer errichtet wurde. Auch beim jüngsten Hochwasser hatte es das Wasser aus der Elster wieder hinunter bis in den Ort gedrückt. Ein Sielbauwerk soll das künftig verhindern. Es wird bei Hochwasser geschlossen, um die überlaufende Elster an dieser Stelle zu bremsen. "Ansonsten ist das Sielbauwerk offen, damit das Wasser aus dem Graben durch den Damm läuft", erklärt Frau Strüpling und zeigt auf den wichtigsten Teil, den neuen Deich, für dessen Bau die Firma Erd- und Wasserbau & Transport Kehlbier GmbH Theißen den Zuschlag erhielt. Die Dammkronenbreite umfasst zwei Meter. Auch ein fünf Meter breiter Deich-Schonstreifen wurde angelegt. Den dürfen die Landwirte beim Umackern nicht mehr überfahren. In diesem Zusammenhang musste Frau Strüpling noch etwas los werden. "Es wäre schön, wenn einige Bauern ihre Tiere nicht über den Damm treiben", erklärte sie verärgert mit Blick auf frische Spuren.