Nach Schließung Nach Schließung: Mitarbeiter des Zeitzer Klinik-Labors erbost über verfehlte Übernahme

Zeitz - Mit großer Verwunderung lasen ehemalige Mitarbeiter des zum 1. April geschlossenen Zeitzer Klinik-Labors, dass sie sich nicht bei der Medizinischen Zentrallabor Altenburg GmbH, dem neuen Betreiber der Labore in Naumburg und Zeitz, beworben hätten, nachdem feststand, dass dieses Labor geschlossen wird. „Ich habe mich in Altenburg beworben, aber auf meine Bewerbung wurde nicht reagiert“, erzählte Claudia Färber.
Zeitzer Mitarbeiterin des Labors wartet auf Antwort ihre Bewerbung in Altenburg
Sie eine der ehemaligen acht Vollzeitkräfte im Labor am Zeitzer Klinikstandort, in dem außerdem eine 20-Stunden Kraft beschäftigt war. Mitte März seien vom Altenburger Labor zwar einmal zu Beginn einer ihrer 17-Stunden-Nachtschichten zwei Kollegen des Zentrallabors in Zeitz vor Ort gewesen, aber nur, fügte sie hinzu, um Geräte für das künftige Notlabor unterzustellen oder sich die Räume anzusehen.
Eine Altenburger Mitarbeiterin habe dann Claudia Färber wohl in Erinnerung an ihr Bewerbungsfoto erkannt und gesagt, man werde sich bei ihr melden. „Darauf warte ich heute noch“, so die Laborantin, die inzwischen anderweitig beruflich wieder untergekommen ist. Auch von zwei anderen einstigen Zeitzer Kollegen weiß sie, dass sie sich beim Altenburger Zentrallabor beworben hätten - wohl auch vergebens.
Auf unverschämte Weise sei man zum 31. März entlassen worden, merkte sie an. Und bis zu diesem Tag habe keiner aus Altenburg das Gespräch mit den Mitarbeitern gesucht. Wenn man Arbeitskräfte braucht, hätte man das doch getan, meinte die Frau.
Geschäftsführer des Labor in Altenburg weist Kritik zurück
Das sieht der Geschäftsführer der Medizinischen Zentrallabor Altenburg GmbH anders. Auf erneute Anfrage unsere Zeitung sagte Andreas Meyer: „Wenn ich von Zeitz aus einen neuen Job suche, nehme ich den Zirkel. Im Ein-Kilometerumkreis finde ich kein Labor, dann stelle ich einen Fünf-Kilometerumkreis ein, da finde ich auch nichts, bei 15 Kilometern kommt Meuselwitz, bei 25 Kilometern ist dann das Medizinische Zentrallabor Altenburg und dann muss ich da anrufen.
Auf unserer Homepage steht seit Jahren, dass wir Personal suchen. Die können alle lesen und schreiben. Wenn ich einen Job brauche, muss ich mich mal selber rühren. Wenn ich vor dem Problem stehe, bewege ich mich.“ Mit einem Zeitzer Kollegen habe es ein Gespräch gegeben, fügte der Geschäftsführer an. „Aber der“, so Meyer, „hatte kein Interesse.“
In Sachen eventueller Mitarbeiterübernahme wurden „alle Mühen unternommen“
Einerseits meinte Meyer, er müsse „nicht mit jedem spielen“. Andererseits sagte er gegenüber unserer Zeitung, dass er es sehr bedauere, dass ihn keiner aktiv angerufen habe. Dazu hätten alle die Möglichkeit gehabt, wirft er den Ball zurück ins andere Spielfeld. Es habe „Spielregeln“ gegeben, die neu gewesen seien und an die er gebunden gewesen sei, sagte er bezüglich der Laborübernahme.
Aus seiner Sicht habe er in Sachen eventueller Mitarbeiterübernahme „alle Mühen unternommen“. Auf zweifache Nachfrage, welche das waren, gab er keine Auskunft. Dazu, dass sich die Zeitzer Labor-Mitarbeiter darüber ärgern, wie dieser Prozess abgelaufen ist, meinte der Geschäftsführer: „Ich hatte in den letzten drei Wochen andere Sachen im Kopf als zu überlegen, wie ich es unter Umständen schön machen kann.“ (mz)