Motorradsport Motorradsport: Klügl-Team Vierter bei WM
Oschersleben/Zeitz/MZ. - Rennfahrer Enrico Klügl war bei einem Gespräch mit der Zeitzer Zeitung recht aufgelöst. "Die 24-Stunden-Langstrecken-WM war für alle Beteiligten ein großes Erlebnis. Für mich war es bisher der größte Erfolg in meiner Rennkarriere", sagte der Sporaer Motorrad-Rennfahrer, der mit Mirko Gerth (Kertschütz) und Jürgen Scheffel (Gera) im Motopark Oschersleben in der Open-Class einen tollen vierten Rang belegte. Die drei Rennfahrer, die für Motorrad Geyer starteten, verpassten den Bronzerang nur um 27,7 Sekunden. Bei 24 Stunden ist dies ein Wimpernschlag.
In der Gesamtwertung kamen die Rennfahrer um Klügl von 49 Teams auf einen bemerkenswerten Platz 21. Die Leistung ist umso höher einzuschätzen, da die Geyer-Mannschaft vom Material her den anderen Teams weit unterlegen war.
Klügl und Co starteten mit einer Yamaha R6 mit einer 600 ccm und 100 PS-Leistung-Maschine. Die anderen hatten 1 000 ccm und 165 PS Leistung zu bieten. Aber die Nachteile machten die drei durch fahrerisches Können wett. Schon beim Zeittraining imponierte das Trio. Klügl, Gerth und Scheffel fuhren je 30 Minuten, die schnellste Runde pro Fahrer wurde gewertet.
Auch das Nachttraining war Pflicht. Am Haupttag wurde das scharfe Rennen vor 65 000 Zuschauern gestartet. Das Geyer-Team wechselte sich etwa bei einer Stunde und 15 Minuten ab. Jeder blieb etwa eine Tankfüllung auf dem "heißen Ofen". Ein schwerer Unfall sorgte für eine Unterbrechung. Die Strecke wurde nach drei Stunden wieder freigegeben. Durch Regenfälle war die Strecke sehr rutschig. "Man musste mit kühlem Kopf fahren", sagte Klügl, der sich mit seinen Mitstreitern von Runde zu Runde nach vorn arbeitete. Die Nacht verlief ruhig, doch Klügl musste wegen Schaltproblemen in die Box, die Mechaniker behoben den Schaden schnell. "Das große Team ob Schrauber, Mechaniker, Koch, Zeitnehmer, Reifenprüfer und Serviceleute hat Großartiges geleistet und zur guten Platzierung beigetragen", lobte der Sporaer Rennfahrer seine Mannschaft. Nadine Besser sei stellvertretend für alle genannt. Sie hatte mit dem Fön die nassen Sachen der Fahrer getrocknet und dabei die ganze Nacht durchgearbeitet.