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Mittelalter-Fete Mittelalter-Fete: Feuerzauber auf alter Feste

02.06.2003, 14:36

Halle/MZ. - Von Hans-Dieter Speck Schönburg. Feuerzauber in den Nachtstunden, Gesang, Musik und Gaukeleien, Hammerschlag am Amboss, Holzschnitzer bei der Arbeit, Edelsteinschleifer, Mönche und Puppenspieler und ein handzahmer Drachen: Ob es so einmal auf der Schönburg zugegangen ist, wer weiß das schon. Wie das heute die Interessengemeinschaft Mittelalter sieht, bereitete einem großen Publikum sichtlich Vergnügen.

Der Egelner Museumsdirektor Uwe Lachmuth und der Berufsmusiker Ralph Rabe Kirsten hatten das Spektakel in die Burgmauern gebracht: 60 Mitwirkende agierten in mittelalterlichen Kostümen und Rollen auf einem Markt, als Handwerker und Akteure im Possenspiel und auf der Musikbühne. Staunend lauschten Kinder, wie interessant Märchen erzählen sein kann, durften selbst Hand anlegen beim Schnitzen und mit einem guten Bogen schießen. Ursprünglich - so Lachmuth - wollte er nur seine Wasserburg in Egeln beleben.

Dann habe man aber auch die Schönburg entdeckt. "Eine wunderbare, unverfälschte Burg", wie er schwärmt. Nun sei man bereits zum dritten Mal hier, und allen Mitwirkenden bereite es noch immer großen Spaß. Darauf kommt es den Beteiligten vor allem an, denn Riesenumsätze werden nicht gemacht. Exotische Dinge gab es zu bestaunen. Jens Güntzel aus Göda in Sachsen hat sein Hobby zum Beruf gemacht und ist jetzt Handwerksmeister im Musikinstrumenten- und Dudelsackbau.

Diese Sackpfeifen fertigt er in allen Größen und Macharten. Wie sie klingen, das bekam man im Burghof an allen drei Tagen ausgiebig von Potentia Animi, den spielenden Mönchen, zu hören. Seit drei Jahren nach Schönburg kommt auch Ingo D. Böhmer, ein gelernter Steinmetz, der jetzt schöne Mineralien sammelt oder aufkauft und daraus Schmucksteine schleift und dreht. Beliebt sind derzeit Amethyste, rundgeschliffene Steine, deren Farbe so gut zur Geltung kommt. Einen "Guten" machte auch der angereiste Burgdrache.

Präsentierte sich im Vorjahr Fangdorn als feuerspuckender Kinderschreck, zeigte sich diesmal Jungdrache Fjodor handzahm und ganz lieb. Dafür gab es Feuer pur am Sonnabendnacht zwischen der zehnten und elften Stunde: Feuertänzer, -schlucker und Fakire agierten im mystischen Fackelschein. Da war auch der Burghof voller Menschen, auch die Kinder durften länger aufbleiben. Dudelsackmusik und mittelalterlichen Gesang gab es dazu. Gestern ging das Spektakel mit einer Abschluss-Show mit allen Künstlern zu Ende.