Mit Praktikum rückt der Traumberuf ein Stück näher
ZEITZ/DROYSSIG/MZ. - Vermittelt hat den Platz die Herzog-August-Stiftung mit Sitz in Weißenfels und Ralf-Dieter Höfer, Regionalgeschäftsführer des Bundesverbandes der mittelständischen Wirtschaft BVMW. In den Zeitzer Geschäftsräumen des Verbandes verabschiedeten Höfer und Matthias Wahl von der Stiftung die Droyßigerin in ihr Brüssel-Jahr. Bereits das fünfte Mal in Folge wird jungen Menschen diese Chance geboten.
Aufmerksam auf den Platz wurde Paula Schneider durch einen Bericht in der Mitteldeutschen Zeitung vom April. Darin wurde über Vera Wahl berichtet, die noch bis Freitag in der belgischen Stadt ihr Praktikum absolviert und deren Nachfolge Paula antritt. Aufgerufen wurde damals, dass sich Interessenten bei der Weißenfelser Stiftung melden können. "Ich habe den Artikel gelesen und gedacht, dass passt genau. Also hab ich angerufen und mich vorgestellt", erinnert sich die junge Frau. Es folgte ein Treffen mit Matthias Wahl und nach dem Abitur ging es zum Vorstellungsgespräch nach Brüssel.
Das fiel positiv für Paula Schneider aus, sie kam mit einer Zusage zurück. Tätig sein wird sie in der CEA-PME, der Confédération Européenne des Associations de Petites et Moyennes Entreprises. Zu deutsch: dem Dachverband der kleinen und mittelständischen Unternehmen Europas.
"Wir möchten, dass sich die jungen Menschen qualifizieren, aber hoffen natürlich auch, dass sie nach einem solchen Praktikum den Weg in die Region zurückfinden", so Höfer. Ihr Ziel hat Paula Schneider schon fest im Visier, VWL oder Wirtschaftswissenschaften möchte sie nach dem Praktikumsjahr studieren. "In der EU zu arbeiten, das ist mein Traum", bekräftigt sie. Diesem kommt sie nun ein Stück näher. Doch zunächst freut sie sich auf ihre kommenden Aufgaben. "Es wird sicher schön werden, aber ich lasse auch viel hinter mir", sagt die Droyßigerin.
Gleich im Oktober steht das erste Großereignis an, bei dem sie sich in der Organisation einbringen wird. Denn da treffen sich die Mitglieder der CEA-PME zur Jahreshauptversammlung in Lissabon. Mitarbeiten wird die 18-Jährige, die ihr Abitur als Jahrgangsbeste mit einem Durchschnitt von 1,0 am Droyßiger Christophorusgymnasium ablegte, an diversen Projekten. Sie wird am Newsletter des Verbandes mitwirken, der in verschiedenen Sprachen erscheint. Zudem kann sie an Parlamentssitzungen teilnehmen und erhält einen Einblick in die Politik und Wirtschaft auf europäischer Ebene.
Vorbereitet hat sie sich auf das Jahr schon reichlich. "Ich habe im Internet über den europäischen Mittelstand recherchiert, Filme auf Französisch geguckt, um mich auch sprachlich vorzubereiten und Bücher in Französisch gelesen", erklärt sie. In der Schule belegte Paula Schneider zudem einen Kurs in Wirtschaftsenglisch, ein Angebot der Hochbegabtenförderung.
Während Paula in diesem Jahr die einzige Bewerberin um das Praktikum war, ist sich Matthias Wahl von der Herzog-August-Stiftung sicher, dass bald mehr Interessenten kommen. "Wir werden bald die Situation haben, dass wir auswählen müssen", meint er. Wahl bekräftigt zudem, dass das Jahr im Ausland die jungen Menschen enorm weiter bringt. Er kennt es aus eigener Erfahrung, denn Tochter Vera ist die Vorgängerin von Paula in Brüssel. "Wer das Jahr durchsteht, kann nachher etwas im Lebenslauf vorweisen und wird persönlich stark geprägt", betont er.