Landespreis geht in den Burgenlandkreis Liebe zum Detail überzeugt: Ferienwohnungen im alten Bahnhof Droyßig als „Gästeliebling 2024“ geehrt
Katrin Beikirch und Michael Schomer sind mit ihren Ferienwohnungen am Bahnhof in Droyßig zum ersten Mal Landessieger geworden. Doch welche überraschende Idee könnte das Ehepaar als nächstes aus dem alten Bahnhof zaubern? Eine Idee für ein ganz besonderes Projekt gibt es bereits.

Droyssig/MZ. - So richtig fassen können es Katrin Beikirch und Michael Schomer auch Tage nach der Preisverleihung in Stendal noch nicht.
In der vergangenen Woche ist das Ehepaar aus Droyßig für ihre Ferienwohnungen im und am alten Bahnhof als „Gästeliebling 2024“ von Sachsen-Anhalt ausgezeichnet worden.
„Wir konnten es nicht glauben, als wir auf die Bühne gerufen wurden. Teil einer solchen Ehrung zu sein, war für uns schon ein großes Geschenk“, ist Katrin Beikirch bescheiden.
Doch das ist gar nicht nötig, denn die liebevoll hergerichteten Zimmer im Obergeschoss des alten Bahnhofsgebäudes und im ehemaligen kleinen Bahnwärter-Häuschen haben mit 99,1 positiven die höchsten Bewertungen von allen Kategorien. Also noch vor allen Hotels und Pensionen im ganzen Land. Dafür wurden 240 Online-Portale ausgewertet.
Der alte Bahnhof Droyßig hat schon dreimal den Regionalausscheid gewonnen
Dreimal zuvor haben sie schon den Regionalausscheid für den Saale-Unstrut-Bereich gewonnen. „Dabei sind wir hier nur im kleinen Droyßig und nicht im wesentlich bekannteren Naumburg mit seinem Unesco-Weltkulturerbe und der berühmten Weinregion“, sagt Katrin Beikirch mit einem ungläubigen Kopfschütteln.
Man habe ja gar nicht die ideale Lage für viele Gäste, nicht die große Ausstattung und man sei auch keine professionellen Hoteliers. „Aber vielleicht liegt es daran, dass wir jeden Gast als unseren Freund betrachten und dieser eine gute Zeit bei uns haben soll“, versucht sie eine erste Erklärung.
Und dann sprudelt es aus ihr heraus. Die liebevolle Einrichtung mit spezieller Deko zu Ostern und Weihnachten, die 24-Stunden-Erreichbarkeit oder die vielen Geheimtipps für Ausflüge sind wohl doch einige Grüne für den Erfolg. „Wenn man möchte, kann man 14 Tage bei uns verbringen. Ich hätte für jeden Tag einen besonderen Tipp“, sagt Michael Schomer mit einem Lächeln.
Minister will 2025 zum alten Bahnhof Droyßig radeln
Bei den Bewertungen gäbe es auch oftmals ein Dankeschön für diese Tipps. „Viele wussten gar nicht, wie schön es bei uns in der Elsterregion ist“, so Schomer. „Vielleicht treffen wir den Nerv der Zeit mit der individuellen und persönlichen Betreuung. Wir legen viel Wert darauf, dass sich unsere Gäste geborgen und wie zu Hause fühlen“, ergänzt Katrin Beikirch. Ob das dann auch beim sachsen-anhaltischen Tourismusminister Sven Schulze (CDU) der Fall sein wird? „Er hat gefragt, ob bei uns noch Züge fahren?“, erzählt sie, „Nachdem ich ihn dann über die stillgelegte Zuckerbahn und den jetzigen Radweg aufgeklärt habe, hat er versprochen nächstes Jahr bei einer seiner Sommer-Radtouren bei uns vorbeizukommen und einen schönen Saale-Unstrut-Wein gemeinsam mit uns zu trinken.“
Eigentlich müsste man jetzt weitermachen und neue Wohnungen anbieten, so Beikirch. „Wir haben auch schon neue Ideen, zum Beispiel für einen ehemaligen Salonwagen, den wir ausbauen könnten. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Wir müssen das erstmal durchrechnen“, sagt sie.
Die Region Zeitz ist liebenswert
Auf alle Fälle haben schon die lokale Aktionsgruppe des Leader-Förderprogramms und die Saale-Unstrut-Tourismus GmbH ihre Unterstützung zugesagt. „Wir fühlen uns im SUT extrem gut aufgehoben. Die Zusammenarbeit ist super“, lobt Schomer die Tourismus-Fachleute aus Naumburg. Die hätten längst erkannt, dass die Zeitzer Region genauso werbens- und liebenswert ist wie die Weinregion an Saale und Unstrut.
Finanziell wird der Landespreis wohl erstmal keine Auswirkungen haben. Denn die Auslastung der Ferienwohnungen am Droyßiger Bahnhof liege sowieso bei 85 Prozent, mehr gehe da fast gar nicht. „Im Sommer müssen wir Anfragen auch schon mal ablehnen. Und dann brauchen wir natürlich auch mal den einen oder anderen Tag, um Reparaturen oder Neuanschaffungen durchzuführen“, erklärt Michael Schomer. Denn auch in Zukunft wolle man das hohe, persönliche Niveau unbedingt halten.