Leute von nebenan Leute von nebenan: In Gedanken bei der Ernte
Werschen/MZ. - In der Milchviehanlage Nessa hatte sie einst mit der Kälbergeburt zu tun, während ihr Kurt im Agrochemischen Zentrum (ACZ) in Teuchern für den Pflanzenschutz verantwortlich war. "Als wir 1968 unser Haus bauten, waren unsere drei Kinder noch klein", erzählt Frau Knabe. Und da waren auch noch die eigenen Tiere zu versorgen: Zwölf Schweine, vier Rinder und 30 Hühner. Schließlich kam der Schichtdienst ebenfalls noch hinzu und musste das Gemüse in Hohenmölsen auf dem Markt verkauft werden, nach dem eine Riesennachfrage herrschte. "Manchmal kam ich gar nicht dazu, das Gemüse auszupacken, weil es die Leute einem schon aus der Hand rissen", merkt sie an. "Ich denke, ich war damals die erste Marktfrau, die in Hohenmölsen Salat, Kartoffeln und Blumenkohl verkaufte", denkt sie an die Zeit Anfang der 70er Jahre zurück. So vergingen die Jahre. Für die Werschenerin kam 1990 das berufliche Aus: Vorruhestand. Kurt Knabe, der mittlerweile vom ACZ zur LPG Werschen wechselte, "erwischte" es mit dem Vorruhestand kurze Zeit später. Auf die Frage warum beide nicht kürzer treten, sagt Frau Knabe: "Die Landwirtschaft ist unser Hobby." Nur hinter dem Ofen sitzen, käme für sie nicht in Frage. Aber ein bisschen kürzer treten, das wolle man schon. So werde der Blumenkohlanbau reduziert, bei den Kartoffeln nicht. Und in dem Moment ist sie in Gedanken schon wieder bei der nächsten Ernte.