Leserärger in Hainichen Leserärger in Hainichen: Brunnen trocknen plötzlich aus

hainichen - Anwohner des Zeitzer Ortsteils Hainichen sitzen seit Monaten sprichwörtlich auf dem Trockenen. Vielmehr sind es Brunnen und Teiche auf ihren Grundstücken, die seit längerem kein Wasser mehr führen. Sie wurden seit zirka 350 Jahren durch Grundwasser gespeist. Nachdem nun im März diesen Jahres Erdwärmebohrungen an einem Neubau im Ort durchgeführt wurden, versiegten die Brunnen und Teiche binnen ein, zwei Tagen. Seitdem sind sie trocken. Elf Grundstücke sind laut Anwohner Hartmut Wolf direkt betroffen. Aus Gesprächen mit anderen Einwohnern weiß er, dass etwas weiter entfernt im Dorf zumindest auch ein deutliches Absinken der Wasserstände in Brunnen und Teichen beobachtet werden konnte.
Nicht absehbare Folgeschäden
Die Anwohner, die das Wasser unter anderem zum Gießen, für die Waschmaschinen und Toiletten, aber auch für die Landwirtschaft nutzten, müssen nun komplett auf das Wasser aus der „normalen“ Wasserleitung zurückgreifen. Wolf spricht von noch nicht absehbaren Folgeschäden, die er und seine Nachbarn befürchten. Ihr Anliegen haben sie schon vor Monaten an entsprechende Behörden, unter anderem das Amt für Natur- und Gewässerschutz des Burgenlandkreises, herangetragen. Denn die Anwohner vermuten einen direkten Zusammenhang zwischen der Erdwärmebohrung und dem Versiegen des Grundwasserzuflusses.
Betroffene müssen Gutachten selber zahlen
Die Kreisbehörde aber sieht das nicht so. Statt dessen weist das Amt daraufhin, dass die Ursache nur anhand eines Gutachtens ermittelt werden könnte. Das aber müssten die Betroffenen in Auftrag geben. Und auch die Kosten von 30 000 bis 40 000 Euro selbst tragen. Ein Unding, finden die Geschädigten.
Auch das Landwirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt kann da nicht weiterhelfen. Das hatte der CDU-Landtagsabgeordnete Arnd Czapek auf Bitten der Bürger kontaktiert. „Es wäre gut, wenn sich der OB von Zeitz mit einbringen und für seine Bürger stark machen würde. Sie können nicht so alleingelassen werden“, fordert der Politiker. (mz)