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Lange Fahrzeiten sind passé

Von Uta Kunick 07.05.2007, 17:31

Zeitz/MZ. - An der Pestalozzischule in Zeitz hat sich in den letzten Jahren viel geändert. Aus der Lernbehindertenschule ist eine Förderschule für Lernbehinderte geworden. Um es genau zu nehmen: Die Bildungseinrichtung in der Altenburger Straße ist eine Basisförderschule des Förderzentrums Zeitz in Erprobung.

Im Förderzentrum selbst haben sich verschiedene Schulen zusammengeschlossen. Der Basisschule stehen als Kooperationsschulen die Grundschule Bergsiedlung, die Sekundarschule Am Schwanenteich und die Johann-Traugott-Weise-Schule zur Seite. "Ziel des Zusammenschlusses ist die Förderung von Schülern", erklärt Sabine Radefeld, schulfachliche Referentin im Landesverwaltungsamt Halle. Das schließt nicht nur das Lernen, sondern auch alle sonderpädagogischen Schwerpunkte mit ein. Dazu zählen unter anderem die geistige Entwicklung, alle Sinnesschädigungen, die körperliche-motorische Entwicklung und die Sprachförderung.

Durch die Bildung des Förderzentrums in Zeitz können Kinder mit Defiziten und Entwicklungsverzögerungen ortsnah beschult werden. Damit bleiben ihnen lange Fahrtwege wie vormals zur Sprachheilschule oder zur Sehbehindertenschule nach Halle erspart.

"Aufgabe der Basisförderschule ist es, alles zu koordinieren", sagt Schulleiterin Christine Bahlmann. Angefangen vom gemeinsamen Unterricht über das Bereitstellen der Fachkräfte bis hin zur Festschreibung, welche Förderung und welcher Förderort für die Entwicklung der diagnostizierten Kinder am besten ist.

Im gemeinsamen Unterricht können Schüler mit Entwicklungsverzögerungen an den Kooperationsschulen Am Schwanenteich oder in der Bergsiedlung unterrichtet werden. So gibt es beispielsweise an der 1. Grundschule in Zeitz einen zusätzlichen Unterricht im Fach Sprache. Dazu wird für 17 Wochenstunden eine Fachkraft aus der Basisförderschule abgestellt.

"Das Verständnis und die Akzeptanz für unsere Schüler ist durch die Kooperation enorm gestiegen", spricht Frau Bahlmann über ihre Erfahrungen. Einen Grund dafür sieht sie auch in den außerschulischen Veranstaltungen. So bezog die Schule Am Schwanenteich bei der Aufführung eines Theaterstücks die Schüler aus der Pestalozzischule mit ein, die für das Bühnenbild mit verantwortlich zeichneten. Auch Rezitatorenwettbewerbe werden gemeinsam ausgetragen. Ohne dass Schüler mit Defiziten das Gefühl beschleichen muss, dass sie keine Chance auf eine Prämierung haben.