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Aktionswoche Klinikum Zeitz: Ärzte klären in Aktionswoche über Kopf-Hals-Krebs auf

Von Angelika Andräs 17.09.2017, 07:00
Bekele Mekonnen ist Chefarzt der HNO-Klinik in Zeitz. Er setzt auf gut informierte und für Krankheiten sensibilisierte Patienten.
Bekele Mekonnen ist Chefarzt der HNO-Klinik in Zeitz. Er setzt auf gut informierte und für Krankheiten sensibilisierte Patienten. Hartmut Krimmer

Zeitz - „Kopf-Hals-Tumore machen fünf Prozent der Krebserkrankungen aus“, sagt Bekele Mekonnen. Der promovierte Mediziner ist Leiter der HNO-Klinik und ärztlicher Direktor des Zeitzer Klinikums. Er kennt nicht nur die Zahlen, sondern hat die Erfahrungen aus seiner tagtäglichen praktischen Arbeit.

Wobei wieder 90 Prozent der von dieser Tumorart Betroffenen Tumore an den Schleimhäuten, Nase, Rachenraum, Mund oder Kehlkopf haben, wie er erklärt. Tendenz steigend: Die Zahl der Erkrankten nimmt zu.

Das wiederum ist Grund genug für das Georgius-Agricola-Klinikum, mit einem Aktionstag an einer europaweiten Aufklärungskampagne teilzunehmen.

HNO-Klinikum Zeitz will zu Kopf-Hals-Tumoren aufklären - und auch konkrete Tipps geben

Im Klinikum sollen in einer Informationsveranstaltung nicht nur Wissen zu diesen Erkrankungen vermittelt, sondern auch ganz konkrete Hinweise gegeben werden: Wann sollte man sich dem Facharzt vorstellen? Wie ist der Weg über niedergelassene Ärzte zur Behandlung im Klinikum? Besonders angesprochen fühlen sollten sich Patienten, die sich hinsichtlich einer Erkrankung unsicher sind. „Ihnen wird an diesem Tag auf jeden Fall Hilfe gegeben, man kann sich untersuchen lassen, es gibt Informationen zur Therapie“, sagt Bekele Mekonnen.

Im Rahmen der fünften europaweiten Aktionswoche zur Aufklärung über Kopf-Hals-Krebs vom 18. bis 22. September, initiiert von der European Head and Neck Society (EHNS), lädt das Georgius-Agricola-Klinikum zu einem Infotag ein.

Die kostenfreie Veranstaltung findet am Montag, 18. September, von 10 bis 13 Uhr im Untergeschoss des Klinikums statt. Man kann sich untersuchen lassen und mehr über Diagnose und Therapie erfahren. (and)

Aufgeklärt wird zum Beispiel über die Risikofaktoren, die dazu führen, dass die Zahl der Erkrankten auch in Zeitz ansteigt: Alkohol, Nikotinmissbrauch und die Infektion mit Papillomaviren. Sie infizieren Epithelzellen der Haut und Schleimhäute und können bei den infizierten Zellen ein unkontrolliertes tumorartiges Wachstum hervorrufen.

Kopf-Hals-Krebs: Nur jeder dritte Tumor wird rechtzeitig entdeckt

Kopf-Hals-Krebs ist die sechsthäufigste Krebserkrankung weltweit. Wobei Tabak- und Alkoholkonsum lange bekannte Risikofaktoren sind. Eine bisher weniger bekannte Ursache ist eine vorausgegangene Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) - von dieser sind zunehmend auch jüngere Menschen betroffen.

„Die erwartete Zunahme von Krebserkrankungen ist bis 2050 um 30 Prozent prognostiziert“, sagt Mekonnen. „Aufgrund ihrer zunächst harmlos wirkenden Beschwerden ist die Erkrankung nur schwer zu erkennen: Nur jeder dritte Tumor wird frühzeitig entdeckt“, konkretisiert der Chefarzt. „Wann soll man zum Arzt gehen, das ist also eine sehr wichtige Frage. Oder wann darf man wirklich keine Zeit mehr verlieren?“, so Mekonnen, „Das ist zum Beispiel der Fall, wenn eine Wunde überhaupt nicht abheilt oder wenn über lange Zeit immer wieder meist einseitig die Nase verstopft ist.“

Angesprochen sind natürlich beim Aktionstag auch Patienten, die konkrete Probleme haben. „Sie bekommen bei uns vor Ort Hilfe, sie können ihre Fragen stellen.“ Natürlich ist auch willkommen, wer sich einfach informieren will, denn wie Mekonnen schon sagte: Es geht um die Sensibilisierung. „Bei diesen Tumoren ist es wichtig, schnell zu handeln, es hängt sehr viel von einer frühzeitigen Erkennung ab, damit die Therapie zeitig beginnen kann.“ Und das wiederum setzt Aufklärung und Information voraus. (mz)