Kirche in Reuden: Kirche in Reuden: Eine Glocke wird außer Dienst gestellt

reuden/MZ - Wenn im März die Glocken der Kirche in Reuden wieder läuten, werden sie etwas anders klingen als bisher und sogar täglich zu hören sein. Denn die große Eisenhartgussglocke aus dem Jahr 1926 ist ab sofort außer Dienst gestellt. Sie steht nun auf dem Boden des Glockenturmes. Die andere etwas kleinere Eisenhartgussglocke, ebenfalls aus dem Jahr 1926, hängt mit neuem Joch und neuem Klöppel wieder. Die kleine Bronzeglocke aus dem Jahr 1651 ist ebenfalls mit neuem Joch und neuem Klöppel ausgestattet. „Wir sind froh, dass es erst mal so geklappt hat. Natürlich wäre ein Geläut mit drei Glocken schöner, aber das war jetzt nicht möglich“, sagt Ellen Heinichen. Sie ist Vorsitzende des Gemeindekirchenrates im Kirchspiel Reuden.

Die Mitglieder des Kirchspiels haben in der Vergangenheit eifrig um Spenden geworben und rund 9 500 Euro zusammenbekommen, um die Baumaßnahme durchführen zu lassen. Neben Privatpersonen, der Ortschaft Reuden und der Mibrag steuerte auch der Kirchenkreis Naumburg-Zeitz 200 Euro bei.

Am notwendigsten war es, den Glockenstuhl vom Turm zu trennen. Als zwei der ursprünglich drei alten Glocken im 1. Weltkrieg eingeschmolzen und durch Eisenhartgussglocken ersetzt wurden, hat man den Glockenstuhl verändert und mit dem Mauerwerk verbunden. Das hatte zur Folge, dass jedes Mal, wenn die Glocken geläutet wurden, sich die Schwingungen auf den Turm übertrugen. Das tat der Bausubstanz nicht gut. Nun ist der Glockenstuhl vom Turm getrennt worden. Dafür war es nötig, dass die Glockenbauer der Firma Christian Beck eine Glocke abnehmen und die anderen beiden umhängen mussten. Die Eisenhartgussglocken haben nur eine Lebenserwartung von 100 Jahren. Die sind bald rum, deswegen wurde die größere der beiden außer Dienst gestellt. Sie soll aber nicht entsorgt werden sondern bleibt erst einmal im Turm stehen.

Bei der Gelegenheit wurden handgefertigte Holznägel im Gebälk eingesetzt, denn einige der alten Nägel waren durchgefault. Zudem wurden die Aufhängungen der Glocken, also die Joche und die Beschläge, erneuert.

Im Zuge der Baumaßnahme wird noch die defekte Technik der Läuteanlage ausgetauscht. In der Kirche in Reuden wurde das Geläut schon in den 50er Jahren elektrifiziert. Inzwischen hatte die Technik aber ihren Geist aufgegeben. Wenn die neue eingebaut ist, wird mit Zeitschaltuhr gearbeitet, so dass die Glocken täglich den Feierabend einläuten werden. Zudem wird es mittels Fernbedienung möglich sein, die Glocken für Gottesdienste oder andere Anlässe zu betätigen, erklärt Ellen Heinichen.

Am 9. März gibt es im Gemeinderaum in Reuden einen Gottesdienst. Im Anschluss können die Glocken besichtigt werden.