Photovoltaik auf Stadiondach in Zeitz Kein Dach fürs Thälmannstadion? Wie OB Christian Thieme den Stand nach der Ausschreibung bewertet
Für die ambitionierten Pläne einer Stadionüberdachung mit Photovoltaikmodulen in Zeitz sieht es momentan nicht gut aus. Warum der Stadtrat jetzt wieder entscheiden muss.

Zeitz/MZ. - Wie geht es jetzt weiter mit dem seit Monaten diskutierten Dach für das Zeitzer Thälmannstadion? Die Emotionen sind zunehmend deutlich spürbar, aber die Fakten würden eben auch für sich sprechen, wie der Zeitzer Oberbürgermeister Christian Thieme (CDU) dazu ausführt. Fakt ist, dass die Ausschreibung durchgeführt wurde und abgeschlossen ist.
„Es war kein wertbares Angebot dabei“, legt Thieme seine Fakten auf den Tisch. Das Angebot sei in einigen Punkten so weit von den Vorgaben der Ausschreibung entfernt gewesen, dass man auch nicht nachverhandeln könne. Das könnte bereits das Aus für das ehrgeizige Projekt bedeuten, denn es gab nur diesen einzigen Bewerber.
Dach als Geschenk an die Stadt Zeitz?
Die Überdachung der Tribünen im Ernst-Thälmann-Stadion in Zeitz ist also nicht sicher. Dabei klang alles sehr gut: Gebaut werden sollte das Dach um das komplette Stadion herum. Auf dem Dach sollten Photovoltaik-Module installiert werden, deren Stromertrag die Finanzierung des Daches geleistet hätte. Eine super Sache für die Stadt eigentlich: Hätte diese das Stadiondach doch nicht nur vollkommen kostenfrei bekommen, sondern die PV-Module nach Ablauf des Pachtvertrages mit dem Investor auch noch gewinnbringend weiternutzen können. Das sah auch die Mehrheit des Stadtrates so. Der beschloss nämlich die Ausschreibung der Maßnahme – ein nötiger Vorgang, auch wenn es offensichtlich bereits einen interessierten Investor gab.
1. FC Zeitz nutzt vor allem das Stadion
Und nun ist diese Ausschreibung beendet. Allerdings nicht mit dem Ergebnis, das sich die Befürworter der Stadionüberdachung gewünscht hätten: Der einzige Bewerber aus Süddeutschland sei abgelehnt worden. Dieser hatte wohl eine zu geringe Rückbaubürgschaft, die wie von der Kommune verlangt im höheren sechsstelligen Euro-Bereich liegen solle, angeboten, wie Uwe Kraneis, Vorstandsmitglied des 1. FC Zeitz, der vor allem das Stadion nutzt, jetzt mutmaßt. Aus seiner Sicht gehe es aber gar nicht um einen Rückbau. „Das Dach soll doch nicht wieder entfernt werden“, so Kraneis. Und die stromerzeugenden Module könnten locker 30 und mehr Jahre, also gut und gerne noch zehn Jahre von der Stadt nach Ablauf des Pachtvertrags, genutzt werden. Doch so weit ist es nun noch lange nicht.
Vielmehr müsse der Stadtrat entscheiden, ob es eine neue Ausschreibung geben soll, erklärt Thieme dazu. Die Stadt müsse sich an gesetzliche Vorgaben und Abläufe halten. Schon deshalb könne er sich auch nicht mit dem potenziellen Investor treffen und über das Projekt sprechen, betont er.