Kegeln in Göbitz Kegeln in Göbitz: Kugeln rollen auf antiquierter Bahn
Göbitz/MZ. - Die Zukunft des Kegelsports in Göbitz hängt an einem seidenen Faden. Ändert die vorhandene Sportstätte in den nächsten Monaten nicht grundlegend ihr Gesicht, dann können auf der Zwei-Bahnen-Anlage ab dem 23. August kommenden Jahres die Kugeln höchstens auf Kreisebene und im Freizeitbereich rollen. Höherklassiger Wettkampfsport ist ab diesem Tag nicht mehr möglich. Und das, so sehen es Holger Freyer, Sektionsleiter Kegeln des SV Göbitz, und sein Sportfreund Karsten Hirsch, wäre für Göbitz eine mittlere Katastrophe. "Wahrscheinlich", mutmaßt Freyer, "würde das das Ende des Kegelsports im Dorf einläuten." Denn wenn Sportler keine Chancen sehen, sich über den Kreis hinaus zu entwickeln, dann wandern sie in andere Vereine, die mehr Möglichkeiten bieten, ab oder geben ihren Sport ganz auf.
Gegenwärtig kegelt der SV Göbitz in der Bezirksliga. "Um auch nach dem 23. August kommenden Jahres in dieser Klasse Wettkämpfe durchführen zu können, benötigt Göbitz eine neue Kegelbahn", bringt es Hirsch auf den Punkt. Eine Rekonstruktion der vorhandenen Sportstätte, die vor 30 Jahren aus einem Hühnerstall entstand, hält er für unmöglich. "Feuchtigkeit sitzt in jeder Wand, an vielen Stellen breitet sich der Schimmelpilz aus", schildert der Sportler die Situation. Dazu kommt, dass es ein waghalsiges Unterfangen wäre, auf die vorhandenen Asphaltbahnen Kunststoffbelag aufzubringen. "Wer weiß, wie lange der der Feuchtigkeit im Boden stand halten kann", gibt der Kegler zu bedenken. Zudem kommt, dass die sanitären Einrichtungen der Kegelanlage in der Göbitzer Werbenhainer Straße mehr als antiquiert sind.
Bereits seit 1994 wird in Göbitz über den Bau einer Vier-Bahnen-Kegelanlage nachgedacht. "Passiert ist bislang nicht viel", sagt Hirsch. Doch nun darf aus seiner Sicht eine Entscheidung nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden. Er und Freyer vertreten die Auffassung, dass der jetzige Standort genügend Platz bietet, um eine wettkampftaugliche Bahn zu errichten. Kontakt nahmen die Kegler bereits mit einem Planungsbüro aus Langendorf (Landkreis Weißenfels) auf. Dort hält man den Neubau einer Anlage zum Preis zwischen 500 000 und 750 000 Euro für möglich. Das Vorhaben könnte vom Land mit bis zu 50 Prozent gefördert werden. Dennoch bliebe für die Kommune Göbitz ein riesiger finanzieller Brocken übrig. Das entmutigt Freyer und Hirsch jedoch nicht. Denn sie liebäugeln damit, auch andere Gemeinden der jetzigen Verwaltungsgemeinschaft "Elsteraue" mit ins Boot zu nehmen. Schließlich, so begründen die zwei Kegler ihre Auffassung, treiben Bürger aus der ganzen VG Sport auf der Göbitzer Bahn. Aus Reuden kommt gar eine ganze Mannschaft.
Wenn morgen, 19 Uhr der Göbitzer Gemeinderat zu seiner nächsten Beratung trifft, dann steht das Thema Kegelbahn mit zur Debatte.