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Kaninchenschau in Rehmsdorf Kaninchenschau in Rehmsdorf: Vom Wiener bis zum Japaner

Von Iris Richter 09.11.2015, 09:01
Kaninchen im Stall
Kaninchen im Stall Hartmut Krimmer Lizenz

Rehmsdorf - Blaue Wiener, Rote Neuseeländer, Japaner und Havannaer - in Rehmsdorf ging es am Wochenende international zu. Aber das nur scheinbar, denn hinter den exotischen Namen verbergen sich Kaninchenrassen. Und zahlreiche Exemplare dieser Rassen konnten am Freitag und Samstag in der Ausstellungshalle am Brunnenplatz bestaunt werden. Hierher hatte der Kleintierzuchtverein des Dorfes zu seiner alljährlichen Ausstellung eingeladen. 120 Kaninchen, aber auch 50 Hühner und 70 Tauben von insgesamt 35 Ausstellern aus dem Dreiländereck warteten in ihren Käfigen nicht nur auf das gestrenge Urteil der Zuchtrichter, sondern auch auf meist fachkundige Besucher.

Für Klaus Gierschner aus dem thüringischen Pölzig war die Rehmsdorfer Schau gleich mit einem kleinen Jubiläum verbunden, denn seit zehn Jahren stellt der 64-Jährige in dem Elsteraue-Dorf mit aus. Hier zeigt der Thüringer seine Kaninchen der Rasse Thüringer, „weil ich einer bin und mir diese Rasse einfach gefällt“, meint Gierschner schmunzelnd. Der Pölziger gehört damit praktisch zu den Stammausstellern der Rehmsdorfer Vereinsschau, die seit der Wende jährlich organisiert wird.

Doch dass Knut Köhler, Vorsitzender des Kleintierzuchtvereins Rehmsdorf und Ausstellungsleiter, ihm einen Wimpel überreichte, hatte weniger mit dem Jubiläum zu tun. „Unser Verein hat im Vorjahr die Kreiskaninchenschau ausgerichtet und das ist unser Kreismeister vom Vorjahr. Doch die Wimpel habe ich erst im Mai bekommen, und wir haben uns zwischendurch einfach nicht gesehen“, erklärte Köhler die verspätete Übergabe an den Pölziger.

Mit vier Tieren und damit einer Sammlung, wie die Fachleute es nennen, ist Klaus Gierschner in diesem Jahr in Rehmsdorf dabei und kann dabei stolz auf seine Tiere sein. Einmal „hervorragend “ und dreimal „sehr gut“ gab es für seine Thüringer Langohren. „Seit 1999 züchte ich diese Rasse. Zur Zeit habe ich 50 Tiere im Stall, aber es waren auch schon mal 120“, berichtete der Züchter.

Dreimal das Prädikat vorzüglich

Ausstellungsleiter Knut Köhler hingegen freute sich besonders darüber, dass auch Züchter des eigenen Vereins von den Wertungsrichtern gute Noten erhielten. Denn der Verein ist nicht eben mitgliederstark. Gerade mal drei Geflügel- und zwölf Kaninchenzüchter zählt er. „Insofern ist es besonders hervorzuheben, dass die Wertungsrichter gleich dreimal das Prädikat vorzüglich für Kaninchen vergeben haben“, sagte Köhler, der selbst als Wertungsrichter fungiert, aber natürlich bei der vereinseigenen Schau nicht mitwerten kann.

Die Vereinsmitglieder Dieter Meuschke und Horst Griesbach konnten sich über diese höchste Bewertung für ihre Weißgrannen-Kaninchen beziehungsweise Castor Rex freuen. Doch auch beim Federvieh sah es gut aus. Für Volker Vogt gab es beispielsweise für seinen schon wegen der Größe auffälligen Orpington-Hahn einen Pokal und der wesentlich kleinere schwarze Chabo-Hahn von Udo Künzel konnte von den Preisrichtern ein „Hervorragend“ für sich verbuchen.

„Schön ist natürlich für unseren Verein auch, dass wir im Vorjahr zwei neue und vor allem junge Mitglieder aufnehmen konnten, denn leider ist der Altersdurchschnitt bei den Mitglieder sehr hoch“, berichtete Knut Köhler. Die 18-jährige Melanie Kießhauer und der 20-jährige Max Körmer zeigten in Rehmsdorf erste Zuchterfolge bei den Kaninchen.

Dabei ist für Max Körmer die Kaninchenzucht gar nicht so neu. „Ich hab immer bei meinem Opa mitgeholfen und mir da was abgeguckt“, erzählte der junge Mann, wie er zu dem Hobby kam. Dass er auch Freundin Melanie für die Kleintierzucht begeistern konnte, freut ihn natürlich ganz besonders. Und so präsentierte das junge Züchterpaar nicht nur Blaue Wiener, Castor Rex sowie Zwergkaninchen der Rasse Hermelin, sondern kümmerte sich auch mit um die Tombola, die neben dem Streichelgehege besonders bei dem jungen Publikum gut ankam. (mz)