Jahresring Jahresring: Weißenfelser Jens Fischer erforscht Geschichte der Goldschmiede
Rehmsdorf/Leipzig/MZ. - Dass er keinen Preis, sondern eine "Besondere Anerkennung" bekommen hat, liegt einzig daran, dass die Jury den Preis nicht zum zweiten Mal für dasselbe Thema vergibt. Jens Fischer, Goldschmied in Weißenfels, erforscht seit 17 Jahren die Geschichte der Gold- und Silberschmiede in der Stadt. 2006 hat er den Ur-Krostitzer Jahresring dafür schon bekommen, als er sie von den Anfängen bis zum Ende der Herzogszeit um 1750 aufgeschrieben hatte. Jetzt ist er in der Gegenwart angekommen. Das war der Jury Anlass, ihn noch einmal zu ehren.
"Der Preis vor sechs Jahren war für mich einerseits zusätzlicher Ansporn, weiterzumachen. Andererseits hat mir der Preis Türen zu Archiven geöffnet, an die ich sonst nur schwer herangekommen wäre", so Fischer. Zudem bekam er Post aus verschiedenen Ländern, die ihm bei seiner Arbeit weitergeholfen hat. Jetzt will der in diesem Jahr gewählte Obermeister seiner Handwerkszunft das Thema auf den Bezirk der Handwerkskammer Halle ausweiten.
Erstmals in den neun Jahren bekam dieses Jahr den Hauptpreis ein Nachwuchshistoriker. Hans Rhode aus dem thüringischen Saale-Holzland-Kreis hat sich mit der Dorfgeschichte von Stiebritz beschäftigt. Die Jury hatte deshalb auf die Vergabe des Nachwuchspreises verzichtet. Rhode hat als 16-Jähriger begonnen, sich mit der Geschichte zu beschäftigen. Ur-Krostitzer-Geschäftsführer Wolfgang Welter sagte, eine solch reife und hervorragend aufbereitete wissenschaftliche Arbeit habe man bislang von so einem jungen Historiker nicht in den Händen gehalten.
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