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Inhaber von Pensionen vermissen die Monteure

Von UTA KUNICK 12.04.2010, 17:46

MANNSDORF/MZ. - Die Mitteldeutsche Zeitung wollte wissen, wie die Pensionen und Ferienwohnungen angenommen werden.

"Wir haben viele Gäste, die aus der Gegend kommen, weggezogen sind und für ein paar Tage Bekannte und Verwandte besuchen", sagt Solveig Tille. Die 40-jährige gelernte Hotelfachfrau leitet den Gasthof "Zur Weintraube" in Mannsdorf. Hier stehen vier gemütliche Doppelzimmer für Besucher bereit. Auch Geschäftsreisende zählen zu den Übernachtungsgästen. Und Urlauber. Sie kommen unter anderem aus Hamburg, Rheinland-Pfalz und Norddeutschland und starten von Mannsdorf aus ihre Tagestouren nach Leipzig, Dresden und in andere größere Städte. Viele feiern Familientreffen in der Gaststätte und buchen bei dieser Gelegenheit gleich ein Zimmer mit. Das Jahr 2008 war für Solveig Tille kein so gutes Geschäftsjahr. Dafür wurde sie 2009 entschädigt. "Da war die Auslastung so gut wie in den 1990er Jahren, als wir noch viele Monteure verbuchen konnten", sagt die Geschäftsfrau. "Der Tourismus ist noch nicht bei uns angekommen", schätzt Kerstin Hoffmann, Chefin der Burgschänke in Haynsburg, ein. Die Woche über sei die Auslastung der elf Hotelzimmer mager. Die Burgschänke lebt vor allem von Familienfeiern und Klassentreffen. Wer von außerhalb anreist, bettet sein müdes Haupt nach der Feier in einem der Zimmer. Im Jahr fallen im Schnitt 1 000 Übernachtungen an.

Gäste aus Holland, Irland und Kanada übernachteten bereits in der Ferienwohnung in Goßra, die die Familie Oestreicher seit 2001 über das Internet anbietet. Während der Landesgartenschau in Zeitz und der Bundesgartenschau in Gera war die Wohnung ausgebucht, ist vom Betreiber zu erfahren. Zum Gros der Kurzzeiturlauber zählen Familien mit Kindern und Großeltern mit ihren Enkeln. Viele stammen auch aus der Region und sind zu Besuch hier.

"Das muss langsam wachsen", meint Astrid Blume vom Ziegenhof Schleckweda. Die Ferienwohnung gibt es erst seit 2009. Genutzt wurde sie bisher von Kurz-Urlaubern, meist Familien mit kleinen Kindern. Siegmar Czapek hat die Bettenkapazität in seiner Pension in Loitzschütz von zehn auf sieben zurückgeschraubt. "Als ich angefangen habe, gab es ringsherum noch viele Baustellen", erzählt er und erinnert an den Bau des Klinikums. Damals seien die Zimmer durch die Monteure immer belegt gewesen. Jetzt liegt die Auslastung bei 30 Prozent. Von 20 Prozent spricht Kornelia Pysall, die in Röden eine Pension mit 15 Betten betreibt. Auch bei ihr lief das Geschäft mit den Übernachtungen dank der Monteure einst sehr gut. Doch jammern will sie nicht, denn die Gaststätte wird sehr gut angenommen.